Arbeitslosigkeit, Beschäftigung und Qualifikation
Beschreibung
"Der negative Zusammenhang zwischen der Höhe der formalen Qualifikation und der Belastung durch Arbeitslosigkeit besteht nach wie vor: Trotz Rückgangs von Zahl und Anteil der Personen ohne formalen Ausbildungsabschluß liegt deren Arbeitslosenquote, die alternativ mit und ohne Auszubildende ermittelt wurde, mit 14,5% bzw. 18,4% (1987) weit über dem Gesamtdurchschnitt. Für Personen mit Abschluß einer wissenschaftlichen Hochschule hat sich die Arbeitslosenquote allerdings weiter erhöht. Sie rückte mit insgesamt 5,7% näher an die Arbeitslosenquote der betrieblichen und schulisch ausgebildeten Fachkräfte (6,4%) heran als an die Personen mit Fachhochschulausbildung (4,0%). Frauen sind auf allen Qualifikationsebenen stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Männer; dies zeigt sich insbesondere bei der weiteren Differenzierung der Arbeitslosenquoten nach dem Alter. Die Verlagerung innerhalb der Qualifikationsstruktur der Erwerbstätigen zugunsten qualifizierter und hochqualifizierter Arbeitskräfte setzt sich nahezu ungebrochen fort, insbesondere in der privaten Wirtschaft. Eine Gegenüberstellung zweier aktueller Projektionen zum Angebot und Beruf an Arbeitskräften unterschiedlicher Qualifikation zeigt, daß mittelfristig die Arbeitsmarktprobleme für alle Gruppen noch weiterbestehen dürften und erst um die Jahrhundertwende ein globaler Ausgleich von Angebot und Bedarf zu erwarten ist. Dem Anstieg des Angebots an Erwerbspersonen mit beruflichem Ausbildungs- oder Hochschulabschluß wird dann voraussichtlich ein gleich hoher Bedarf gegenüberstehen. Trotz weiter rückläufigen Angebots an "Ungelernten" wird damit gerechnet, daß die Beschäftigungsmöglichkeiten für diese Gruppe auch weiterhin ungünstig bleiben werden." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Tessaring, Manfred (1988): Arbeitslosigkeit, Beschäftigung und Qualifikation. Ein Rück- und Ausblick. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 21, H. 2, S. 177-193.