Ansätze zur Anwendung von systemtechnischen Methoden in der Arbeitsmarktforschung
Beschreibung
"Die Möglichkeit, komplexe Systeme modellhaft zu erfassen, wurde zuerst für Problemstellungen aufgegriffen und genutzt, in denen eine enge Verknüpfung zwischen technischen, ökonomischen und soziologischen Problemen gegeben war. Die dabei verwendeten Methoden, zusammengefaßt unter dem Begriff "Systemtechnik", haben inzwischen dazugeführt, daß viele Arbeitsgebiete unter neuen Blickrichtungen beobachtet wurden und dabei neue Problemlösungen erarbeitet werden konnten. Hier wurde ein stark vereinfachter Arbeitsmarktvorgang mit einer Reihe von systemtechnischen Methoden untersucht. Die Untersuchung beschränkte sich in der Regel auf die Darstellung des Vorgangs in der jeweiligen Beschreibungsmethode. Die jeweiligen Lösungsverfahren wurden nur gestreift, soweit es für das Verständnis notwendig war. Ausgehend von einer Beschreibung des Sachverhalts wurden die folgenden systemtechnischen Darstellungsverfahren verwendet: - Gliederung - Blockschaltbild - Netzplantechnik - Entscheidungstabellentechnik - Regelkreisdarstellung - Analogschaltbild - System-Dynamics-Graph - logische Verknüpfung - Flußdiagramm. Die Umsetzung des Beispiels anhand er Beschreibungsverfahren erlaubt folgende Schlüsse: - je spezieller ein Verfahren, um so geringer die Auswahl der darstellbaren Aspekte - die Anwendung der Verfahren zwingt zu genauer und vollständiger Definition des Zustandes oder des Ablaufs und erhöht dadurch die Problemdurchdringung - die meisten Verfahren führen zu einer Darstellung, die komplexe Probleme auf knappem Raum verständlich wiedergibt. Diese Untersuchung sollte eine Orientierung für die Auswahl geeigneter Methoden sein und die Diskussion auf dem Gebiet der Betrachtung von Arbeitsmarktvorgängen mit systemtechnischen Methoden weiterführen. Sie wurde im IAB durchgeführt."
Zitationshinweis
Dostal, Werner (1976): Ansätze zur Anwendung von systemtechnischen Methoden in der Arbeitsmarktforschung. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 9, H. 2, S. 197-208.