Anwendung des erweiterten Input-Output-Modells auf das "Programm zur Stärkung von Bau- und anderen Investitionen"
Beschreibung
"In dem Beitrag werden - global und nach 56 Wirtschaftszweigen disaggregiert - die Produktions- und Beschäftigungswirkungen der konjunktur- und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen abgeschätzt, die im Rahmen des 'Programms zur Stärkung von Bauund anderen Investitionen' im August 1975 beschlossen wurden. Die Berechnungen erfolgen anhand des offenen statistischen Input-Output-Modells, das vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeit (BA) um den Keynes'schen Einkommensmultiplikator erweitert wurde. Neben direkten und vorleistungsbedingten, indirekten Wirkungen sind darin auch einkommensmultiplikative Effekte berücksichtigt. Das sind jene Zusatzwirkungen, die daraus resultieren, daß infolge der Beschäftigungswirkungen des Konjunkturprogramms zusätzliches Einkommen und damit zusätzliche Verbrauchsnachfrage der privaten Haushalte geschaffen wird, die ihrerseits wiederum die Produktion von Gütern und Diensten und damit die Beschäftigung fördert." ... Die Beschäftigungseffekte entfallen zum Großteil auf außerindustrielle Sektoren. Allein das Baugewerbe absorbiert mit 109 000 Personen schon 38,7 % des Gesamteffekts. Das entspricht 6,2 % der im Durchschnitt des Jahres 1975 dort eingesetzten Arbeitskräfte. Gemessen an der gesamtwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit im Durchschnitt des Jahres 1975 beträgt der globale Beschäftigungseffekt des Konjunkturprogramms 1,1 %!" Die Untersuchung wurde in Zusammenarbeit zwischen DIW und IAB durchgeführt.
Zitationshinweis
Spitznagel, Eugen (1976): Anwendung des erweiterten Input-Output-Modells auf das "Programm zur Stärkung von Bau- und anderen Investitionen". In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 9, H. 3, S. 350-362.