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Publikation

Arbeitsmigration - Welche Rolle spielen kulturelle Zuschreibungen?

Beschreibung

"Wie dieser Beitrag darstellt, spielt die Zuschreibung kultureller Eigenschaften und die Stereotypisierung ausländischer Pflegefachkräfte in verschiedenen Bereichen eine nennenswerte Rolle. Es wird deutlich, dass alle beteiligten Akteur_innen bestimmte Vorstellungen und Erwartungen - von der Anwerbung über die Einstellung bis hin zur Integration im neue Arbeitsumfeld - auf ausländische Fachkräfte projizieren. Dabei kann es sich zum einen um positive Zuschreibungen, wie etwa eine gute Arbeitseinstellung, Leistungsfähigkeit oder ein respektvoller Umgang mit der Zielgruppe der Institutionen, handeln. Zum anderen können diese Aspekte auch in die entgegengesetzte Richtung gedreht werden und beispielsweise in Konfliktsituationen unter Kolleg_innen unbewusst negativ gedeutet werden, weil es leichter erscheint, den Kernpunkt einer Auseinandersetzung in der unterschiedlichen kulturellen Herkunft zu sehen, als im Bereich der Fachlichkeit oder Arbeitsorganisation. Deshalb ist es gerade im Arbeitsumfeld wichtig, sich mit den eigenen Vorstellungen konstruktiv auseinanderzusetzen, diese zu reflektieren und zu ergründen, ob Konflikten tatsächlich kulturelle Differenzen zugrunde liegen oder ab diese nicht tieferliegend sind. Ebenso sollte nicht außer Acht gelassen und hinterfragt werden, auf welcher Grundlage die "kulturelle Nähe" oder Ferne bestimmter Gruppen beurteilt wird, da allein die Kategorisierung bereits Schlussfolgerungen implizieren kann." (Textauszug, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Brenning, Nadja (2022): Arbeitsmigration - Welche Rolle spielen kulturelle Zuschreibungen? In: M. Bossle & H. Kunhardt (Hrsg.) (2022): Integration ausländischer Mitarbeiter in die Pflege, Bern, Hogrefe S. 31-40.