For better or worse: How more flexibility in working time arrangements and parental leave experiences affect fathers' working and childcare hours in Germany
Beschreibung
"In dieser Studie untersuchen wir den Einfluss von flexiblen Arbeitszeitregelungen und Elternzeiterfahrungen auf die tatsächlichen Arbeits- und Kinderbetreuungszeiten von Männern. Viele Väter möchten mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen und aktiv am Familienleben teilnehmen, aber die meisten arbeiten nach der Geburt eines Kindes noch mehr Stunden als zuvor. Zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie könnte die Möglichkeit flexibler Arbeitszeitregelungen für Väter eine entscheidende Rolle spielen, auch um sich stärker in die Kinderbetreuung einzubringen. Anhand von Längsschnittdaten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) untersuchen wir den Zusammenhang zwischen flexiblen Arbeitszeitregelungen, Elternzeiterfahrungen, Arbeitszeiten und Kinderbetreuungszeiten. Basierend auf Daten zwischen 2013 und 2019 wurden Panel-Regressionsmodelle geschätzt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Wechsel von festen zu flexiblen Arbeitszeitregelungen zu einer Erhöhung der Arbeitszeit bei Männern und Vätern führt. Diese längeren Arbeitszeiten gehen bei Vätern mit einer Verkürzung des Zeitaufwands für Kinderbetreuungsaktivitäten einher, wenn auf flexible Arbeitszeitregelungen umgestellt wird. Väter mit Elternzeiterfahrung zeigen jedoch eine veränderte Zeitnutzung, wenn sie zu flexiblen Arbeitszeiten wechseln. Flexible Arbeitszeitregelungen erweisen sich für Väter als ambivalent: Einerseits bieten sie Vätern neue Spielräume, andererseits führen sie aufgrund traditioneller Rollenmodelle zu längeren Arbeitszeiten und damit weniger Beteiligung an der Kinderbetreuung; aber Elternzeiterfahrungen machen einen Unterschied, was die Bedeutung dieser Regelungen für Väter betont." (Autorenreferat, © University of Bamberg Press)
Zitationshinweis
Wanger, Susanne & Ines Zapf (2022): For better or worse: How more flexibility in working time arrangements and parental leave experiences affect fathers' working and childcare hours in Germany. In: Journal of Family Research, Jg. 34, H. 2, S. 582-614. DOI:10.20377/jfr-644
Weitere Informationen
früher (möglw. abweichend) erschienen als: IAB-Discussion Paper