Germany's minimum wage: Employment, wage and reallocation effects
Projektlaufzeit: 01.12.2017 bis 30.06.2021
Kurzbeschreibung
Über die letzten zwei Jahrzehnte hat Deutschland einen deutlichen Anstieg der Lohnungleichheit erfahren, insbesondere im unteren Bereich der Lohnverteilung. Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung im Januar 2015 zum ersten Mal in der Geschichte Deutschlands einen flächendeckenden Mindestlohn von 8,50 Euro/Stunde eingeführt, der etwa am 15ten Perzentil in die Lohnverteilung von 2013 eingriff.. Es ist eine hitzige Debatte unter Akademikern und Politikern gleichermaßen entbrannt, ob diese Politik den Lebensstandard der Erwerbsarmen hebt, oder ob sie stattdessen genau den Arbeitnehmern durch Jobverlusten schadet, die sie ursprünglich unterstützen sollte. Das Ziel unserer Forschung ist es, Licht in diese Diskussion zu bringen, indem wir den Einfluss der Einführung des neuen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns auf Beschäftigung, Lohnniveau, Lohnungleichheit, Markt Ein- und Austritte von Unternehmen, sowie die Reallokation von Arbeitnehmern bspw. von weniger produktiven hin zu produktiveren Unternehmen untersuchen. Um die Empirie zu leiten entwickeln wir einen theoretischen Rahmen, der, im Gegensatz zu den bislang in der Mindestlohnforschung genutzten Arbeitsmarktmodellen, die Heterogenität von Arbeitgebern (analog zu Melitz, 2003) und Arbeitnehmern gleichermaßen berücksichtigt, und mit einer endogenen Lohnfindung kombiniert. Unsere empirische Analyse beruht auf einem monatliches Panel, das Beschäftigung und Arbeitslosigkeit von Personen, die im Sozialversicherungssystem erfasst sind, auf einem aktuellen Stand abbildet. Kombiniert werden diese Informationen mit Individualdaten zu Löhnen und Arbeitsstunden aus der Beschäftigtenhistorik (BEH) des IAB. Zur Identifikation nutzen wir Variation im „Bite“ des Mindestlohns (dem Anteil der Arbeitnehmer, die vor der Einführung des Mindestlohns weniger als 8,50 Euro/Stunde verdient haben) über Regionen und Firmen in einem Differenz-von-Differenzen Ansatz, der mit einer Eventstudie kombiniert wird.
Ziel
Verständnis der Kanäle, durch die der Mindestlohn den Arbeitsmarkt beeinflusst