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Projekt

Die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf verschiedene Indikatoren des Wohlbefindens

Projektlaufzeit: 01.01.2017 bis 31.12.2020

Kurzbeschreibung

Die individuellen Wohlfahrtseffekte unfreiwilliger Arbeitslosigkeit werden in den letzten Jahren verstärkt mit Hilfe von Wohlbefindensmaßen analysiert. Dabei konzentriert sich die ökonomische Forschung meist nur auf eine Form des subjektiven Wohlbefindens, die allgemeine Lebenszufriedenheit. Das geplante Projekt erweitert diese Perspektive, indem es die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit auf drei verschiedene Konzepte des Wohlbefindens - das subjektive, psychologische und physische Wohlbefinden - im Rahmen eines integrierten und interdisziplinären Forschungsansatzes analysiert. Drei übergeordnete Forschungsfragen sollen dabei eingehender untersucht werden. Erstens wird analysiert, inwieweit sich die Erfahrung unfreiwilliger Arbeitslosigkeit unterschiedlich auf die unterschiedlichen Wohlbefindensmaße auswirken. Zweitens geht es um die Frage, ob die Wohlbefindenseffekte unfreiwilliger Arbeitslosigkeit über die Zeit variieren. Drittens sollen Faktoren identifiziert werden, welche die Entwicklung des Wohlbefindens bei fortdauernder Arbeitslosigkeit begünstigen. Die bisherige Datenlage lässt die Beantwortung dieser Fragen nicht befriedigend zu, so dass im Rahmen dieses Projekts neue Daten erhoben werden müssen. Hierfür werden zunächst von Entlassungswellen betroffene Arbeitnehmer mit Hilfe von administrativen Daten identifiziert und bereits kurz nach der Arbeitssuchendmeldung erstmalig erfasst. Danach werden sie über einen längeren Zeitraum von zwei Jahren monatlich befragt (ebenso wie eine vergleichbare Kontrollgruppe beschäftigter Arbeitnehmer). Die Erhebung dieser umfassenden Paneldaten erfolgt mit Hilfe einer innovativen generischen Smartphone-App. Damit kann das Zusammenspiel von Arbeitslosigkeit und den verschiedenen Indikatoren des Wohlbefindens im Zeitablauf wesentlich detaillierter analysiert werden als bislang. Die Befragung erlaubt es ferner, Resilienzfaktoren wie beispielsweise die Ausgangsniveaus der verschiedenen Wohlbefindensmaße und die Auswirkungen von interindividuellen Unterschieden im Bewältigungsverhalten zu identifizieren. Die neu erhobenen Daten können zudem mit administrativen Daten (z.B. Erwerbsverläufe) verknüpft werden, sodass Zusammenhänge zwischen den Wohlbefindenseffekten unfreiwilliger Arbeitslosigkeit und dem tatsächlichen Suchverhalten sowie der Verweildauer in Arbeitslosigkeit analysiert werden können. So kann geschlussfolgert werden, welches Wohlbefindensmaß am ehesten verhaltensrelevant für die Betroffenen ist und somit das ökonomische Nutzenkonzept offenbarter Präferenzen im Kontext der Arbeitslosigkeit am besten approximiert. Die neu gewonnenen Erkenntnisse hinsichtlich der individuellen Wohlfahrtseffekte von Arbeitslosigkeit, der psychologischen Abläufe und des Bewältigungsverhaltens im Zeitablauf sowie der Resilienz können dabei helfen, Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik individuell besser anzupassen und damit effizienter als bisher auszugestalten.

Ziel

Das Projekt nutzt eine innovative Methode der Datenerhebung, um neue Erkenntnisse zu den Effekten von Arbeitslosigkeit auf das Wohlbefinden bereitzustellen.

Methoden

Das Projekt nutzt mikroökonometrische Methoden.

Leitung

Michael Eid
01.01.2017 - 31.12.2020
Ronnie Schöb
01.01.2017 - 31.12.2020
01.01.2017 - 31.12.2020

Mitarbeiter

Clemens Hetschko
01.01.2017 - 31.12.2020
Mario Lawes
01.10.2017 - 31.12.2020