Soziale und materielle Teilhabe von Familien und Kindern im unteren Einkommensbereich
Projektlaufzeit: 01.01.2025 bis 31.12.2028
Kurzbeschreibung
In Deutschland sind etwa 20 Prozent der Kinder unter 18 Jahren von Einkommensarmut bedroht und 14 Prozent erhalten Sozialleistungen. Das Aufwachsen in einkommensschwachen Familien wirkt sich negativ auf die Lebensbedingungen und die Entwicklung der Kinder aus. Der nationale Aktionsplan zielt darauf ab, bis 2030 eine materielle und soziale Beteiligung von Kindern zu ermöglichen. Im Rahmen eines mixed method Projektes untersuchen wir die Teilhabe von Kindern und ihren Familien im Längsschnitt. Ein zentrales Ziel ist es, ein stärker differenziertes Bild der Teilhabe und des Lebensstandards von Kindern und deren Familien zu erhalten. In Anlehnung an die neuere Forschungsliteratur zu geschlechtsspezifischen und intergenerationalen Unterschieden im Lebensstandard soll sowohl die spezifische Ressourcenverteilung in den Haushalten, Entscheidungsprozesse und altersspezifische Bedürfnisse untersucht werden. Darüber hinaus werden auch Familien in den Blick genommen, die keine Sozialleistungen in Anspruch nehmen und Gründe der Nicht-Inanspruchnahme untersucht. Durch die Kombination quantitativer und qualitativer Daten zu zwei Zeitpunkten verfolgen wir Veränderungen im Laufe der Zeit. Dieser methodische Ansatz liefert sowohl repräsentative Ergebnisse als auch tiefgreifende Einblicke in die Erfahrungen und Bewältigungsstrategien von Familien. Dabei betrachten wir auch die Perspektiven der Kinder in ihrem familiären Kontext und nutzen partizipative Forschungselemente. Die Studie basiert auf einer Webbefragung im Rahmen der Panelstudie „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ (PASS), an der rund 5.000 Befragte teilnehmen. Aus dieser Stichprobe werden 20 Haushalte für narrative Interviews ausgewählt, bei denen mit den verschiedenen Familienmitgliedern Interviews geführt werden. Darüber hinaus werden 10 Experteninterviews mit Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wohlfahrt und Jugend geführt.
Ziel
Ein zentrales Ziel ist es, ein stärker differenziertes Bild der Teilhabe und des Lebensstandards von Kindern und deren Familien zu erhalten. Dabei werden sowohl die spezifische Ressourcenverteilung in den Haushalten, Entscheidungsprozesse und altersspezifische Bedürfnisse untersucht. Darüber hinaus werden Gründe der Nicht-Inanspruchnahme sozialer Leistungen untersucht.
Methoden
Das Projekt ist als mixed-method Projekt im Rahmen der Panelstudie „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ (PASS) angelegt. Ziel ist es eigens erhobene quantitative und qualitative Befragungsdaten zu verknüpfen und die materielle und sozialen Teilhabe im Längsschnitt (2 Erhebungszeitpunkte) zu untersuchen. Durch die Methodenverschränkung können die jeweiligen Stärken beider Erhebungsmodi genutzt werden und repräsentative Ergebnisse auf der einen, vertiefte Einblicke in die Erfahrungen der Familien auf der anderen Seite verknüpft werden. Angestrebt wird nach Ende des Projekts Ergebnisse aus den qualitativen Befragungen in die Neuentwicklung von Fragen der quantitativen Befragung einfließen zu lassen. Für den PASS-Websurvey in Welle 18 (2024) und eine Folgewelle wird ein neues Modul zum „Lebensstandard und Intra-Haushalts-Ressourcenverteilung“ entwickelt. Kern des Moduls sind eine differenzierte Erfassung von Lebensstandard und Unterversorgungslagen in Haushalten mit Kindern. Aus den Teilnehmenden der Webbefragung (ca. 800 Kinder mit ihren Familien) werden ca. 20 Familien für eine qualitative Befragung ausgewählt. Ziel der qualitativen Befragungen ist es, mit den 20 Familien der PASS-Stichprobe offene narrative Interviews zu führen. Auch hier ist eine Wiederholungsbefragung vorgesehen, um mögliche Veränderungen in den Blick zu bekommen. Die inhaltlichen Schwerpunkte der narrativen Interviews decken sich mit den Aspekten der quantitativen Befragung und erweitern und vertiefen diese. Im Mittelpunkt stehen die materielle und soziale Teilhabe von Kindern im unteren Einkommensbereich, die Ressourcenverteilung innerhalb des Haushalts sowie die (Nicht-) Inanspruchnahme der existierenden Sozialleistungen (Grundsicherung, Kinderzuschlag, etc.).