Unterschiede der Sanktionierungswahrscheinlichkeit nach Geschlecht
Projektlaufzeit: 01.01.2018 bis 31.12.2021
Kurzbeschreibung
Die bisherige Forschung hat gezeigt, dass Männer doppelt so häufig von Sanktionen in der Grundsicherung betroffen sind wie Frauen. Die Gründe hierfür wurden aber noch nicht endgültig geklärt. Im Rahmen einer Zerlegungsanalyse werden verschiedene Erklärungsmöglichkeiten für die Unterschiede in der Sanktionswahrscheinlichkeit untersucht.
Erstens wird explorativ evaluiert, wie die Verteilung von soziodemographischen Faktoren je nach Geschlecht das individuelle Sanktionsrisiko beeinflusst. Singles haben z.B. die höchste Wahrscheinlichkeit, sanktioniert zu werden. Da männliche Arbeitslosengeld-II-Leistungsberechtigte meistens alleinstehend sind, ist es wahrscheinlich, dass sich diese selbst zur Sanktionierung selektieren. Zweitens wird der Einfluss von Zugangsraten in Aktivierungsmaßnahmen auf das Sanktionsrisiko in die Zerlegungsanalyse einbezogen. Da im Vergleich zu Frauen Männer im Arbeitslosengeld-II-Bezug häufiger an solchen Maßnahmen teilnehmen und daher auch häufiger Maßnahmen angeboten bekommen, sind diese einem höheren Sanktionsrisiko ausgesetzt. Drittens wird der Einfluss der Geschlechterverhältnisse zwischen den Mitarbeitern und Leistungsempfängern in den Jobcentern als erklärende Variable auf die Sanktionswahrscheinlichkeit verwendet. Hierfür wird untersucht, welchen Erklärungsgehalt der Anteil des eigenen Geschlechts an allen Beschäftigten sowie betreuten Leistungsberechtigen des Jobcenters hat.
Ziel
Das Projektziel ist, dazu beizutragen, Sanktionsunterschiede nach Geschlecht zu erklären.