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Projekt

Mütterrente und Frauenerwerbstätigkeit

Projektlaufzeit: 01.07.2016 bis 31.03.2017

Kurzbeschreibung

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Debatten über die Gleichstellung der Frauen im deutschen Rentensystem und den Herausforderungen der Folgen des demographischen Wandels untersucht das Projekt die Wirkungen der sogenannten Mütterrente. Die propagierten sozialpolitischen Ziele der Einführung der Mütterrente sind: Erstens die Lebensleistung von Müttern zu würdigen und zweitens eine Gerechtigkeitslücke zwischen Müttern zu schließen, die ihre Kinder vor 1992 und nach 1991 bekommen haben.

Vor der Gesetzesänderung von 2014 erhielten Mütter für Kinder, die vor dem 1.1.1992 geboren wurden, eine Anerkennung in Form von Entgeltpunkten für ein Jahr der Kindererziehung. Für Kinder, die ab dem 1.1.1992 geboren wurden, erkannte die gesetzliche Rentenversicherung Anwartschaften für drei Kindererziehungsjahre an.

Mit dem Rentenversicherungs-Leistungsverbesserungsgesetz, der Einführung der Mütterrente erfolgte eine höhere Anerkennung der Erziehungsleistung auch für Kinder, die vor 1992 geboren wurden. Zwei zentrale Argumente rechtfertigen die rückwirkende Anerkennung von zwei anstelle von einem Jahr: Erstens soll die Lebensleistung der Mütter wertgeschätzt und eine Gerechtigkeitslücke geschlossen werden. Zweitens sollen die Rentenanwartschaften dafür kompensieren, dass in den Jahren vor 1992 Jahre fast keine öffentlichen Einrichtungen zur Kinderbetreuung zur Verfügung standen. In der Folge waren Frauen häufig gezwungen ihre Erwerbstätigkeit zu unterbrechen oder sogar zu beenden. Erst die später etablierten Kinderbetreuungseinrichtungen eröffneten für Frauen die Wahlmöglichkeit zwischen Erziehung und Erwerbstätigkeit. Das Projekt untersucht, inwiefern es gelingt, die Gerechtigkeitslücke zu schließen und Mütter für die entgangenen Verdienste infolge der Erwerbsunterbrechungen zu kompensieren.

Grundlage für die Untersuchung ist der Datensatz BASiD (Biografische Daten ausgewählter Sozialversicherungsträger in Deutschland). BASiD ist ein kombinierter Datensatz der Deutschen Rentenversicherung und des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung. Die Kombination der administrativen Daten stellt zusätzliche Analysemöglichkeiten zu den Erwerbsbiographien und Versichertenverläufen sowie Rentenanwartschaften bereit.
 

Ziel

Ziel des Projektes ist es, die rückwirkende Anerkennung von Erziehungsleistungen und die Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit in diesem Zusammenhang zu evaluieren.

Methoden

Multivariate Analysemethoden auf Grundlage des Datensatzes BASiD (Biografische Daten ausgewählter Sozialversicherungsträger in Deutschland)

Leitung

Judith Czepek
01.07.2016 - 31.03.2017
Anita Tisch
01.07.2016 - 31.03.2017