Integration und Teilhabe von Flüchtlingen im SGB II (E2-ZV17-2)
Projektlaufzeit: 02.01.2017 bis 31.12.2022
Kurzbeschreibung
Die Zahl der Geflüchteten, die in der Bundesrepublik Deutschland Schutz suchen, ist 2015 auf ca. 900.000 angestiegen und hat 2016 abermals ein Niveau von ca. 300.000 erreicht. Zu den Hauptherkunftsländern zählen Syrien, Irak und Eritrea. Die meisten dieser Menschen erwerben einen Aufenthaltsstatus für einen längeren oder dauerhaften Verbleib in Deutschland und haben so einen Anspruch auf Hilfen nach SGB II (Grundsicherung für Arbeitsuchende - vulgo: Hartz IV). Eine wesentliche Quelle für die Erlangung von persönlicher sowie gesellschaftlicher Anerkennung und eines nicht marginalen sozialen Status stellt auch für Geflüchtete eine gelungene Erwerbsintegration dar. Erwerbsarbeit hat in Arbeitsgesellschaften wie Deutschland eine zentrale Funktion für die ökonomische, soziale und kulturelle Integration und Teilhabe des Einzelnen. Tiefergehende, systematische Erkenntnisse über die erfolgreiche Vermittlung von Geflüchteten in Arbeit sowie über die Bedingungen gelingender, nachhaltiger Arbeitsaufnahme liegen für diese Gruppe bislang jedoch kaum vor.
Im Mittelpunkt des Projekts „Integration und Teilhabe Geflüchteter“ stehen daher die Fragestellungen, wie sich Prozesse erfolgreicher Übergänge von Geflüchteten aus dem Grundsicherungsbezug in möglichst nachhaltige und bedarfsdeckende Erwerbsarbeit vollziehen und ausgestalten und welche Folgen derartige Übergänge für Geflüchtete im Hinblick auf soziale Integration und Teilhabe an der aufnehmenden Migrationsgesellschaft haben. Indem wir Übergänge als einen Prozess betrachten, nehmen wir die jeweils relevanten (institutionellen) Kontexte, übergangsrelevanten Handlungsfelder und Akteure gleichermaßen in den Blick. In die Studie werden daher nicht nur die Geflüchteten selbst einbezogen, sondern auch weitere, aus institutionellen Gründen zwangsläufig in den Prozess eingebundene Akteure: Mit¬arbeitende der Jobcenter, Arbeitgeber_innen sowie Vertreter_innen von (ehrenamtlichen) Geflüchteteninitiativen. Ziel des Projekts ist es, mittels Fallrekonstruktionen und Fallvergleichen eine induktive Theorie des Zustandekommens von Übergängen in Erwerbsarbeit und von möglichst nachhaltiger Erwerbsintegration zu gewinnen. Aus dieser Theorie sollen im Weiteren Handlungsempfehlungen zur Gestaltung (arbeitsmarkt-)integrationsfördernder Maßnahmen abgeleitet werden.
Ziel
Exploration und Typisierung von Bedingungen gelingender Erwerbsintegration und Teilhabe von im SGB II betreuten Flüchtlingen mit unterschiedlichem Aufenthaltsstatus. Identifikation von integrationsförderlichen und integrationshemmenden Lebensumständen und Betreuungsstrategien der Jobcenter.