The Impact of Migration on Human Capital Investment
Projektlaufzeit: 01.03.2006 bis 31.12.2007
Kurzbeschreibung
Auch in Europa wird zunehmend die Steuerung der Zuwanderung nach Humankapitalkriterien diskutiert. Dies löst in den Herkunftsländern Ängste vor einem Brain Drain aus. Tatsächlich sind Emigranten meist höher qualifiziert als der Bevölkerungsdurchschnitt ihrer Heimatländer. Dies gilt insbesondere für die Migration in Länder, die wie die USA, Kanada und Australien schon seit langem eine gezielte Einwanderungspolitik nach solchen Kriterien betreiben. Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universitäten Lille und Leuven untersucht das IAB deshalb die Frage, ob durch Migration das Humankapital in den Herkunftsländern zu- oder abnimmt. Denn die Chance zur Migration könnte ja auch zusätzliche Investitionen der Individuen in ihr Humankapital auslösen. Für die empirische Untersuchung dieser Frage wurde ein neuer Paneldatensatz mit Makro-Variablen erstellt, der auch die Qualifikationsstruktur der Migrationsbevölkerung aus rund 150 Herkunftsländern in den sechs wichtigsten Zuwanderungsländern der EU von 1975 bis 2000 umfasst. Die vorläufigen Schätzergebnisse bestätigen die Hypothese, dass mit zunehmender Migration die Humankapitalinvestitionen der Bevölkerung in den Herkunftsländern steigen. Ferner zeigt sich, dass Individuen umso stärker in ihre eigene Bildung bereits in ihren Heimatländern investieren, je größer die Einkommensspreizung zwischen gering und hoch Qualifizierten in den Zielländern ist. Dasselbe gilt, wenn die Zielländer ihre Zuwanderung sehr stark nach Bildungskriterien steuern.
Ziel
Empirische Analyse der Frage, on Migration zusätzliche Humankapitalinvestitionen in den Empfängerländern auslöst.
Methoden
Modellgestützte Panelregressionen.
Makrodaten über die Humankapitalstruktur von Migranten in 6 OECD Ländern von 1975 bis 2000 (in 5-Jahresschritten).