Betriebsverlagerungen in der Bundesrepublik
Projektlaufzeit: 01.06.2006 bis 30.06.2013
Kurzbeschreibung
Nur wenige Betriebe wechseln jemals ihren Standort. Untersuchungen aus anderen Ländern zeigen aber auch, dass Firmen zunehmend mobiler werden, weshalb dieses Phänomen an Bedeutung gewinnt. Aufgrund der intensiven Entrepreneurship-Forschung sind die Beweggründe, warum Gründer welchen primären Standort wählen, relativ gut erforscht. Auch die Hintergründe des großräumigen Muster der Verteilung von Gründungen, ist Gegenstand vieler Publikationen gewesen. Es zeigte sich hier, dass die Annahmen der klassischen Standorttheorien auf die Standortwahl von Gründern kaum anzuwenden sind. Häufig stellt sich ihnen gar keine echte Wahl des Standorts, eine Suche beschränkt sich vielfach lediglich auf die unmittelbare Umgebung. Dieses Verhalten ist durchaus rational, denn die meisten der für eine klassische Standortentscheidung nötigen Informationen liegen den Gründern nicht vor und können nur grob abgeschätzt werden. In der Regel dominiert das Bestreben, die fixen Kosten gering zu halten.
Wenn allerdings ein etablierter Betrieb verlagert wird, wird dieser Entscheidung ein ausgereiftes Kalkül zu Grunde liegen, das sich durchaus mit Mitteln der Standorttheorie analysieren lässt. Dem Unternehmer ist bekannt, wie hoch seine Kosten am bisherigen Standort sind, er kann auch gut abschätzen, wie hoch sie an alternativen Standorten wären. Da sich die Kostenstrukturen vergleichbarer Betriebe ähneln, muss man, wenn man eine gewisse Dauerhaftigkeit der Unterschiede in den Kostenstrukturen annimmt, von der Existenz bestimmter „Migrationspfade“ ausgehen. Demnach gibt es Regionen, aus denen über einen längeren Zeitraum mehr Betriebe abwandern als hinzuziehen, die also eine negative Verlagerungsbilanz haben, und solche mit positivem Saldo.
Gegenstand des Projekts ist es solche räumlichen Muster zu finden, zu erklären und ihre räumlichen Implikationen aufzuzeigen. Dazu sollen zum einen Untersuchungen auf der regionalen (Makro) Ebene durchgeführt werden, zum anderen aber auch Logitmodelle geschätzt werden, die die Verlagerungswahrscheinlichkeit von Betrieben anhand einer Reihe von Indikatoren zur Beschäftigungsentwicklung und –struktur, der Branche, dem Betriebsalter etc. erklären sollen.
Ziel
nicht erfasst