Situation atypisch Beschäftigter und Arbeitszeitwünsche von Teilzeitbeschäftigten: Quantitative und qualitative Erhebung sowie begleitende Forschung
Projektlaufzeit: 15.03.2013 bis 30.03.2015
Kurzbeschreibung
Der Gesetzgeber hat arbeitsrechtliche Regelungen für atypisch Beschäftigte teilweise an diejenigen angepasst, die für sog. "Normalarbeitsverhältnisse" gelten. Über die Umsetzung dieser Regelungen in der betrieblichen Praxis ist bislang wenig bekannt. Auf Basis einer kombinierten Betriebs- und Beschäftigtenbefragung sowie begleitender qualitativer Personen- und Betriebsfallstudien werden daher Daten zur Beschäftigungssituation von atypisch Beschäftigten sowie zur Diskrepanz zwischen Arbeitszeitwünschen und deren Realisierbarkeit, insbesondere bei Teilzeitbeschäftigten, erhoben und ausgewertet. Die Beschäftigtenerhebung hat den Kurztitel "Vielfalt der Arbeitsverhältnisse", die Betriebsbefragung hat den Kurztitel "Betriebe und Beschäftigung". Das Forschungsvorhaben soll erstmals Daten zu diesen Aspekten bereitstellen, eine quantitative Einschätzung der Situation atypisch Beschäftigter ermöglichen und eventuell vorhandene Handlungsbedarfe identifizieren. Das Projekt ist eine Forschungskooperation zwischen dem BMAS und dem IAB. Es begann am 01. März 2013 und wird am 31. März 2015 enden.
Ziel
Ziel des Forschungsvorhabens ist es die Situation von Beschäftigten v.a. im Hinblick auf geltendes Arbeitsrecht zu quantifizieren und zu analysieren. Zudem soll untersucht werden, von welchen Faktoren nicht realisierte Arbeitszeitwünsche bei Teilzeitbeschäftigten abhängen.
Methoden
Das Forschungsprojekt basiert einerseits auf einer umfangreichen quantitativen Personenbefragung. Andererseits wird eine quantitative Betriebsbefragung in möglichst den Betrieben durchgeführt, in denen die befragten Personen beschäftigt sind. Um beurteilen zu können, ob sich die Situation atypisch Beschäftigter anders darstellt, als die von Beschäftigten im Normalarbeitsverhältnis wird zudem eine Kontrollgruppe regulär Beschäftigter befragt. Aus forschungsmethodischen Gründen beschränkt sich die Untersuchung auf Teilzeitbeschäftigte, befristet Beschäftigte sowie geringfügig Beschäftigte. Zeitarbeit ist nicht Gegenstand des Forschungsprojekts, da die vorhandene Datengrundlage keine geeignete Umsetzung des Forschungsdesigns ermöglicht (z.B. können die Einsatzbetriebe nicht identifiziert bzw. befragt werden).
Im Anschluss an die quantitativen Erhebungen sind vertiefte Personenfallstudien bei Beschäftigten vorgesehen, die bereits an der quantitativen Befragung teilgenommen haben. Daneben sollen Betriebsfallstudien dazu beitragen, die betriebliche Perspektive auf die arbeitsrechtliche Situation von Beschäftigten und mögliche Hintergründe für die vorgefundene Situation auf Betriebsebene beispielhaft herausarbeiten. Die qualitative Ergänzungsstudie ermöglicht es zudem, Phänomenen nachzugehen, die sich im Rahmen der quantitativen Analyse finden, aber nicht hinreichend erklären lassen.