Gemeinsam leben, getrennt wirtschaften? Grenzen der Individualisierung in Paarbeziehungen (Teilprojekt B6) - 3. Förderphase
Projektlaufzeit: 01.07.2005 bis 31.12.2010
Kurzbeschreibung
Teilprojekt B6 des SFB 536 "Reflexive Modernisierung" untersucht seit 1999 die Geldarrangements von Paaren, um Aufschluss über die geschlechtsspezifischen Macht- und Ungleichheitsmuster im privaten Beziehungsalltag unter den aktuellen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu erhalten.
Folgende Fragen stehen im Vordergrund der Untersuchung des Projekts: Inwiefern wirkt das eigene, selbst verdiente Geld – insbesondere von Frauen – in Paarbeziehungen als ‘Individualisierungsmotor’? Wie verändern sich dadurch Ungleichheitsverhältnisse zwischen den Lebenspartnern und wo zeichnen sich die Grenzen von Individualisierung in Paarbeziehungen ab?
Der Schwerpunkt der dritten und letzten Forschungsphase (2005-2009) liegt dabei einerseits auf der makrosoziologisch-quantifizierenden Erweiterung der bisherigen qualitativen mikrosoziologischen Analysen sowie andererseits auf der Frage, welche Zusammenhänge sich zwischen den Geldarrangements von Paaren in verschiedenen Bevölkerungsgruppen und dem aktuellen Wandel des Sozialstaats erkennen lassen.
Die als qualitatives Panel von 2000 bis 2007 und als teilstandardisierte Paaruntersuchung in 2007/2008 konzipierte Studie wird in Kooperation mit dem WZB, dem IAB Nürnberg sowie unter Mitwirkung von INFAS Institut für angewandte Sozialforschung Bonn durchgeführt.
Ziel
Der Umbau des deutschen Sozialstaats hat den Zwang zu selbstverdienten Einkommen für Männer wie Frauen verschärft. Dieses eigene Geld soll jedoch auch zur privatisierten Absicherung nicht nur individueller Lebensrisiken, sondern auch jener des Partners dienen. Welche Auswirkungen hat dies auf die Ungleichheitsrelationen in Paarbeziehungen?