Weiterentwicklung und Aktualisierung der Arbeitskräftegesamtrechnung des IAB
Projektlaufzeit: 01.10.2004 bis 31.03.2009
Kurzbeschreibung
Die Darstellung und Analyse der Vorgänge auf dem Arbeitsmarkt erfolgt überwiegend in Netto-Veränderungen bei den einzelnen Aggregaten. In der Arbeitskräftegesamtrechnung (AGR) des IAB werden "Ströme", also Brutto-Bewegungen, zwischen den verschiedenen "Konten" der Arbeitsmarktbilanz, die den Status der Erwerbspersonen widerspiegeln (Auszubildende, sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, registrierte Arbeitslose, Selbständige usw.), dargestellt und analysiert.
Die Untergliederung einzelner Konten, z.B. Erwerbstätige nach Wirtschaftsbereichen, ist geplant. Die AGR wird erweitert und verfeinert, wobei neue Datenquellen erschlossen werden. Insbesondere werden Mikrodaten aus der BA-Geschäftsstatistik und der Beschäftigten-Historik des IAB verwendet, um Übergänge zwischen einzelnen Statusarten abzubilden.
Für statistisch nicht belegte Bewegungen werden neue Schätzverfahren u.a. auf Basis der Entropieoptimierung eingesetzt.
Mit dieser Weiterentwicklung der AGR werden die Grundlagen der Arbeitsmarktanalyse verbessert, und es werden zugleich zusätzliche quantitative Orientierungshilfen für den Einsatz arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen geboten.
Ziel
Im Rahmen des Projekts sollen neue Daten erschlossen und in die Arbeitskräftegesamtrechnung integriert werden, um vielfältige Analysen der Arbeitsmarktdynamik in Deutschland zu ermöglichen. Die Kombination von Mikro- und Makrodaten und die Schätzung unbekannter Übergänge erfordert einen neuen methodischen Ansatz.
Methoden
Die AGR umfasst die gesamte Bevölkerung Deutschlands. Ausgehend vom Jahresanfangsbestand werden alle Übergänge zwischen definierten "Konten" (Statusarten) innerhalb eines Kalenderjahres in Matrixform dargestellt.
Quellen der Bestandsdaten sind vor allem das Statistische Bundesamt (Statistiken bezüglich Kindern, Schülern, Studenten, Beamten, Selbstständigen, Rentnern, Wanderungen).
Darüber hinaus werden Mikrodaten aus der BA-Geschäftsstatistik und der Beschäftigten-Historik des IAB verwendet, um Bestände und Übergänge zwischen einzelnen Statusarten abzubilden. Hierbei handelt es sich vor allem um Arbeitslose und Personen, die durch Maßnahmen der BA gefördert werden, sowie sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, geringfügig Beschäftigte und Auszubildende.
Für statistisch nicht belegte Übergänge werden neue Schätzverfahren u.a. auf Basis der Entropieoptimierung eingesetzt.
Für die Erstellung der statistisch darstellbaren bzw. auswertbaren Bestände und Bewegungen am Arbeitsmarkt werden zunächst deskriptive Analysen verwendet. Hier ist erheblicher Aufwand für Datenaufbereitung nötig, um die Geschäftsdaten der BA auswerten zu können.
Die Schätzung konsistenter Übergangsmatrizen sowie der statistisch nicht nachgewiesenen Übergänge innerhalb des Systems der AGR erfolgt mit dem Schätzverfahren ADETON (entwickelt von F. Graef auf Basis der Entropieoptimierung). Zum Teil sind auch hier Weiterentwicklungen geplant, um die Schätzqualität zu verbessern.
Aus der AGR lassen sich Übergangswahrscheinlichkeiten für einzelne Statuswechsel berechnen.