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Projekt

Ergänzung und Verbesserung der Modellszenarien zur Entwicklung von Beschäftigungsvolumen, Lohnsummen und Beitragseinnahmen - Prognosen für 2004 bis 2006

Projektlaufzeit: 01.11.2003 bis 31.12.2004

Kurzbeschreibung

Ziel der Untersuchung ist die Weiterentwicklung des kombinierten IAB/STASA - Ansatzes zur Analyse und Prognose des Beschäftigungsvolumens und der sozialversicherungspflichtigen Bruttoeinkommen auf Kreisebene für die gesamte Bundesrepublik Deutschland. Aus den prognostizierten Bruttolohn- und Gehaltssummen der Regionen ergeben sich dann die Beitragseinnahmen zu allen gesetzlichen Sozialversicherungssystemen (einschl. BA-Haushalt) - mit variablen Beitragssätzen. Kurzfristiger Prognosehorizont 2 - 3 Jahre.
Vorarbeiten: Innerhalb des Forschungsauftrags 8-504.1 "Modellgestützte Analyse zur regionalen Entwicklung von Beschäftigungsvolumen und Lohnsummen" im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeit - Arbeitsbereich VI/8, wurden bereits relativ gute Ergebnisse bei der Vorausberechnung regionaler Ein-kommensdynamik erzielt. Damit konnte die grundsätzliche Überlegenheit des "bottom up"- Ansatzes eindrucksvoll bestätigt werden. Für die Finanzplanung spielt es eine enorme Rolle, ob wir Beschäftigungsgewinne bzw. -verluste in Hochlohn- oder Niedriglohnregionen haben werden. Diese Effekte auf der Einnahme- wie Ausgabeseite waren der Prognose bisher nicht zugänglich. Es zeigte sich ferner, dass demographische Besonderheiten und die Wanderungsdynamik modellgemäß bereits sehr gut abgebildet sind und nicht weiter verbessert werden müssen.
Unsicherheiten blieben auf der modellgemäßen Abbildung der Nachfrageseite und beim sog. Niedriglohnsektor (z.B. ehemalige 630 DM-Jobs). Die institutionellen Änderungen bei Erfassung und Ausweis der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, der Gegensatz von Volumengrößen und (aktueller verfügbaren) Stichtagsdaten bedürfen der weiteren Analyse und Fehlerkorrektur. Hierfür stehen lange Zeitreihen und Datenbankoptionen zur Verfügung.
Vorgehensweise: Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wird vorgeschlagen, die Nachfrageseite zunächst gesamtwirtschaftlich mit den Länderszenarien des weiterentwickelten GWS- Modells abzubilden. Dieser Modellansatz wurde gemeinsam von IAB und GWS entwickelt. Die neuen Ländermodelle stützen sich auf die VGR der Bundesländer in der revidierten Fassung 1992-2001. Am 28.4.03 wurden die neue Modell-Version sowie die Szenario-Ergebnisse für Sektoren und Länder von Prof. Meyer im IAB vorgestellt. Die ersten Tests verliefen positiv, die volkswirtschaftlich begründeten Länderprognosen können nun auch für Lead-Szenarien auf der Kreisebene eingesetzt werden. Damit sind auch Impulse aus dem volkswirtschaftlichen Kreislauf und Nachfrage-Aggregate abbildbar. Die Qualität und Verlässlichkeit der Prognoserechnungen auf Kreisebene wird dadurch verbessert.
In einem weiteren Schritt sind die Szenarien auf Kreisebene zu verbessern (Modellierung der Rückkopplungsbeziehungen zwischen Beschäftigung, Einkommen und regionaler Kaufkraft). Dabei dienen die Randsummen auf Kreisebene sowie Sektoreffekte aus geänderter internationaler Handelsverflechtung (grob disaggregiert) zur Erhöhung des Erklärungsgehaltes der Regionalmodelle. Besonders wichtig ist, dass die kreisspezifischen Effekte im Zeitverlauf nicht konstant sind, wie beispielsweise auch bei den Standortattraktivitäten und induzierten Wanderungen.
Durch die zusätzliche Einbeziehung von Stichtagsmaterial dürfte sich der "time-delay" zwischen aktuellem Rand und ersten kompletten Volumenauswertungen von bislang 2 Jahren auf ca. 6 Monate verringern lassen. Trotz der verstärkten Nutzung des Stichtagsmaterials liegt das Gewicht der Untersuchung in der Analyse und Vorausberechnung entsprechender Werte des Jahreszeitraummaterials. Das dynamische Wechselspiel der Einflussfaktoren wie Lohnkosten, Komponenten des Beschäftigungsvolumens (Anzahl an Personen in einer Region, Anzahl der Jobs pro Person und Region, sektorale Gliederung auf Kreisebene, Tage Beschäftigung pro Job, Sektor und Region) spielt in der Modellierung regionaler Einkommensverteilung eine besonders Rolle. Weitere kurz- und langfristig wirksame Kompo-nenten (wie z.B. Entwicklung der Kaufkraft oder Gesamteinkommen einer Region) werden nach Mög-lichkeit in die Modellierung einbezogen: Ein Sondergutachten zur Erfassung aller steuerpflichtigen Einkommen (auch von Selbstständigen und Beamten) in den Regionen ist in Arbeit; die Ergebnisse erlau-ben die Darstellung der gesamten regionalen Kaufkraft.
Angestrebtes Ergebnis: Aus dem geschätzten Beschäftigungsvolumen ("Summe Tage" oder "beschäftigte Personen mal Beschäftigungsdauer pro Person") und dem effektiven Bruttolohn pro Tag ergibt sich direkt die Bruttolohn- und Gehaltssumme pro Region. Daraus ergibt sich ebenso direkt (durch Multiplikation mit den spezifischen Beitragssätzen) die Summe der prognostizierten Einnahmen der Sozialversicherungssysteme.
Damit lässt sich insgesamt die Genauigkeit der Kurzfristprognosen verbessern und die Politikrelevanz des Gesamtmodells erhöhen. Ein statistisch hinreichend verlässlicher Prognosehorizont von 2 bis 3 Jahren erscheint somit durchaus erreichbar. Durch Variation der Abgabesätze können auch Modellrechnungen zur Simulation alternativer Finanzierungsvorschläge durchgeführt werden.

Ziel

Die Untersuchung zielt darauf ab, den kombinierten IAB/STASAAnsatz zur Analyse und Prognose des Beschäftigungsvolumens und der sozialversicherungspflichtigen Bruttoeinkommen auf Kreisebene für die gesamte Bundesrepublik Deutschland weiterzuentwickeln.

Leitung

Günter Haag
01.11.2003 - 31.12.2004
Martin Koller
01.11.2003 - 31.12.2004

Mitarbeiter

Keine Person angegeben.

Jan Binder
01.11.2003 - 31.12.2004
01.11.2003 - 31.12.2004
Albert Stichter
01.11.2003 - 31.12.2004