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Projekt

Arbeitszeit und Beschäftigung im gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang

Projektlaufzeit: 01.11.2000 bis 01.11.2002

Kurzbeschreibung

Neben der generellen Arbeitszeitverkürzung werden zunehmend auch flexible Arbeitszeitinstrumente zur Bekämpfung der Arbeitsmarktprobleme diskutiert, wie etwa Arbeitszeitflexibilisierung durch Arbeitszeitkonten, die Substitution von definitiven durch transitorische Überstunden, eine Erhöhung der Teilzeitquote etc. Es ist daher notwendig, ein theoretisches Analyseinstrumentarium für diesen Bereich zu entwickeln, auf dessen Basis eine empirische Analyse durchgeführt werden kann. Die zu behandelnden Forschungsfragen lassen sich dabei in zwei Ebenen gliedern:
Auf der übergeordneten Makro-Ebene stellt sich die Frage, wie sich eine Veränderung von Arbeitszeitkomponenten auf andere Aggregatgrößen auswirkt. Der Gesamteffekt auf makroökonomische Größen wie Produktion, Beschäftigung und Produktivität ist für viele, gerade modernere, Arbeitszeitmaßnahmen theoretisch noch nicht erforscht. Einen Schwerpunkt der Analyse wird deshalb u. a. die Untersuchung von Arbeitszeitflexibilisierung bilden.
Auf der einzelwirtschaftlichen Ebene muss die Reaktion der Wirtschaftssubjekte auf die unterschiedlichen Arbeitszeitmodelle begründet werden. Dazu ist es zunächst notwendig, zu verstehen, welche ökonomischen Kalküle überhaupt bei der Arbeitszeitentscheidung eine Rolle spielen.
Ziel des Projekts ist es folglich, den Zusammenhang Arbeitszeit und Beschäftigung einer möglichst detaillierten theoretischen Analyse zu unterziehen. Dabei werden sowohl gesamtwirtschaftliche als auch einzelwirtschaftliche Vorgänge untersucht.
Die Ergebnisse der gesamtwirtschaftlichen Analyse sollen durch Konfrontation mit den realen Daten auf ihren Erklärungsgehalt getestet werden.
Auf der Grundlage dieser Analyse soll es möglich sein, Bedingungen für den beschäftigungspolitischen Erfolg verschiedener arbeitszeitpolitischer Strategien anzugeben bzw. neue beschäftigungsorientierte Arbeitszeitregelungen zu entwickeln.

Methoden

In einem ersten Schritt wird die existierende theoretische Literatur zum Themenkomplex systematisiert. Aufbauend auf bestehenden modernen Makromodellen (NAIRU) wird dann der Faktor Arbeitszeit zunächst "exogen" in ein solches Modell implementiert, um die Auswirkungen verschiedener Arten von Arbeitszeitveränderungen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zu untersuchen. Gegenstand der weiteren Analyse wird die Frage sein, aus welchen mikroökonomischen Kalkülen bestimmte Arbeitszeitentwicklungen, z. B. eine Verkürzung der tariflichen Arbeitszeit oder eine Substitution von bezahlten gegen in Freizeit ausgeglichene Überstunden, erklärt werden können. Besondere Aufmerksamkeit muss dabei der Frage gewidmet werden, wie die einzelnen Komponenten der Arbeitszeit in die Zielfunktionen der Wirtschaftssubjekte aufzunehmen sind (Nutzenfunktion bzw. Unternehmensgewinn). Die empirische Analyse der Makro-Zusammenhänge umfasst neben herkömmlichen ökonometrischen Methoden auch zeitreihenanalytische Verfahren.

Mitarbeiter

Susanne Koch
01.11.2000 - 01.11.2002