Begleitforschung zum "ESF-BA-Programm 2000-2006"
Projektlaufzeit: 01.09.2000 bis 30.06.2010
Kurzbeschreibung
In der Zeit von 2000 bis 2006 wird die gesetzliche Arbeitsförderung nach dem SGB III mit dem bundesweiten ESF-BA-Programm aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) ergänzt. Das Programm bezieht zum einen Personen in die aktive Arbeitsförderung ein, die ansonsten wegen fehlender gesetzlicher Voraussetzungen zum Bezug von Leistungen zum Lebensunterhalt (nach SGB III und SGB II) nicht an Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung oder Trainingsmaßnahmen teilnehmen würden. Zum anderen ergänzt es das SGB III-Instrumentarium durch innovative Maßnahmekonzepte (z.B. Coaching von Existenzgründer/innen, Qualifizierung bei strukturell bedingter Kurzarbeit bzw. Transferkurzarbeit, Förderung der Sprachkompetenz arbeitsloser Personen mit Migrationshintergrund).
Im Zentrum der Begleitforschung stehen Erhebungen und Analysen zur Effektivität und Effizienz des ESF-BA-Programms. Zur ESF-Ergänzung in den einzelnen Maßnahmebereichen des SGB III werden insbesondere mikroanalytische Wirkungsanalysen im Vergleich zur entsprechenden gesetzlichen Regelförderung ohne ESF-Ergänzung und zur Nicht-Teilnahme durchgeführt. Auf übergreifender Programmebene wird die Umsetzung und Zielerreichung im Bezugsystem der übergeordneten ESF-Ziele (einschließlich der Beschäftigungspolitischen Leitlinien der EU) einerseits und der ergänzten SGB III-Förderung andererseits unter dem Aspekt eines eventuellen „europäischen Mehrwerts“ (added value) evaluiert.
Die Begleitforschung erfolgt in unterschiedlichen Teilprojekten: Die Projekte zur ESF-Ergänzung der Förderung beruflicher Weiterbildung (534.5), von Trainingsmaßnahmen (534.6), von Existenzgründungen (534.7), Kurzarbeit (534.8) und der berufsbezogenen Sprachkompetenz von Migranten (534.9) dienen jeweils der spezifischen Wirkungsanalyse der einzelnen Förderansätze des Programms. Daneben werden programmbezogene Querschnittsprojekte zur Implementation (534.3), zur Zielgruppenerreichung (534.4), zur regional differenzierenden aggregierten Evaluation (534.10) und zum Stellenwert des Programms im Kontext der ESF-Programme in Deutschland insgesamt (534.11) durchgeführt.
Ziel
Gefragt wird nach dem added value des Programms im Vergleich zur gesetzlichen Arbeitsförderung nach dem SGB III, wobei neben der übergreifenden Programmevaluation insbesondere Wirkungsanalysen zu den einzelnen Instrumenten durchgeführt werden: u.a. Förderung der beruflichen Weiterbildung, Existenzgründungshilfen und Qualifizierung bei Kurzarbeit.
Methoden
Die Begleitforschung arbeitet mit einem Konzept prozess- und kontextorientierter Wirkungsanalyse. Dies gilt sowohl für die übergreifende Programmevaluation im Vergleich zur gesetzlichen Arbeitsförderung als auch für die mikroanalytische Evaluation des Instrumenteneinsatzes bei der Ermittlung von Nettoeffekten mit Vergleichsgruppenansätzen. Entscheidende Voraussetzung sind geeignete Daten. Die erforderlichen Prozessdaten der BA werden in einem gesonderten Teilprojekt (534.2) zu Forschungsdaten des Projekts aufbereitet. Daneben werden in den Teilprojekten unterschiedliche Erhebungsmethoden eingesetzt bzw. kombiniert: angefangen von Expertengesprächen und Fallstudien bis hin zu bundesweiten repräsentativen Befragungen von ESF-BA-Geförderten und Vergleichsgruppen.
vgl. zur Methode