Einkommensverteilung in den Regionen: Strukturentwicklungen seit 1980
Projektlaufzeit: 01.01.1999 bis 01.01.2001
Kurzbeschreibung
Das durchschnittliche Lohnniveau sagt im Zweifel nur wenig über brisante Veränderungen in der Einkommensverteilung, die sich hinter diesem Durchschnittswert verbergen. In zahlreichen Diskussionsbeiträgen, insbesondere in der angelsächsischen Literatur, aber auch in deutschen Studien zur neuen Armut, wird die These vertreten, daß sich selbst in relativ prosperierenden Regionen die Kluft zwischen arm und reich vergrößert (siehe BLUESTONE, WALD, MERTON u.a.). Unsere ersten Analysen zeigen, daß sich selbst bei relativ gleichem regionalen Durchschnittseinkommen erhebliche Unterschiede in der Verteilung nachweisen lassen. Trotz jahrelanger Prosperität stellt sich auch in der Bundesrepublik die Frage, ob sich die Einkommensverteilung dichotomisiert. Anders ausgedrückt: Hat die hohe und lang andauernde Arbeitslosigkeit mit den unterschiedlichen Wiederbeschäftigungschancen zu einer Gefährdung der breiten Teilhabe an Lohn- und Arbeitseinkommen geführt?
Methoden
Die Analysen werden den Zeitraum von 1980 bis 1997 abdecken und dabei die Veränderung von Einkommenstrukturen innerhalb der Regionen nach 40 bzw. 60 Einkommensklassen erfassen. Divergenz bzw. Konvergenz werden in geeigneten Verteilungsmaßen dargestellt. Wegen des Umfangs des Komplettmaterials laufen die wichtigsten Datenbankarbeiten auf den Großrechnern der Bundesanstalt. Institutionelle Störgrößen beim gemessenen Bruttolohn (z.B. Beitragsbemessungsgrenzen) werden analysiert und mit im IAB entwickelten Programmen korrigiert (ELARGI).
Es liegt auf der Hand, daß Staatseinnahmen nicht nur von dem wesentlichen Aggregat Bruttolohnsumme, sondern auch von seiner Struktur bestimmt werden. Desgleichen wird hier das Problemfeld Transfereinkommen vs. Niedriglohn zu untersuchen sein.