Wirkung von Incentives auf den Befragungserfolg bei großen CAPI-Studien in Deutschland
Projektlaufzeit: 01.12.2012 bis 28.02.2013
Kurzbeschreibung
Ein aktuelles Problem der wissenschaftlichen Umfrageforschung sind die rückläufigen Ausschöpfungsraten von Zufallsstichproben. Im internationalen Vergleich zählt Deutschland inzwischen zu den Ländern mit sehr niedrigen Ausschöpfungsraten – zumindest wenn die Ergebnisse aus anspruchsvollen, gut kontrollierten akademischen Studien herangezogen werden.
Als eine Möglichkeit, den sinkenden Ausschöpfungsraten international wie aber auch primär national zu begegnen, werden zunehmend Incentivierungen angesehen. In der englischsprachigen Literatur finden sich viele Untersuchungen über die Wirkung von Incentives bei postalischen und persönlich durchgeführten Befragungen. Diese Studien kommen einhellig zum Schluss, dass monetäre Incentives die Ausschöpfung steigern und dass ihre Verwendung weder die Repräsentativität der Stichprobe reduziert noch das Antwortverhalten negativ beeinflusst. Zwischen Erhebungen im anglo-amerikanischen Raum und deutschen Umfragen bestehen allerdings zahlreiche Unterschiede, wie z.B. die Art der Stichprobenziehung (Register- vs. Haushaltstichproben) und die Anstellung, Honorierung und Organisation der Interviewer. Vor diesem Hintergrund ist die Möglichkeit einer Übertragung der Ergebnisse auf die nationalen Bedingungen in Frage zu stellen.
Auch wenn für Deutschland keine umfassende Untersuchung der Wirkung von Incentives vorliegt, werden gegenwärtig in deutschen face-to-face Befragungen Incentives verschiedenartig in Bezug auf Form, im Modus und im Geldwert eingesetzt, um die Ausschöpfung zu steigern. Das Projekt trägt alle möglichen Informationen zum Einsatz von Incentives in Großstudien zusammen, sowohl im laufenden Betrieb als auch in Form von Experimenten, um erste Aussagen über deren Wirkung machen zu können. Beteiligt sind ALLBUS, ESS, GIP, NEPS, pairfam, PASS, PIAAC, Share und SOEP. Das vorliegende Projekt wertet vorliegende Daten aus der Erwachsenenstudie des NEPS aus, in der die Höhe monetärer Incentives zwei mal verändert wurden, einmal experimentell zugewiesen und einmal im Laufe einer Haupterhebung.
Ziel
Ermittlung der Wirkung einer unterschiedlichen Höhe monetärer Incentives auf Unit-Nonresponse und Panelattrition.