Entwicklung von Berufsaggregaten auf Basis der neuen Klassifikation der Berufe (KldB 2010)
Projektlaufzeit: 26.03.2012 bis 31.12.2013
Kurzbeschreibung
Auf der obersten Ebene umfasst die Klassifikation der Berufe 2010 (KldB 2010) zehn Berufsbereiche (1-Steller). Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine analytische Kategorie, die nach den gleichen Kriterien entstanden ist wie die 2- bis 5-Steller, sondern das Hauptaugenmerk lag darauf, einen guten thematischen Überblick und eine nutzerfreundliche Handhabung zu gewährleisten. Zudem war nur noch eine Stelle vorhanden und es sollte eine rein nummerische Klassifikation erstellt werden, so dass sich die Anzahl der besetzbaren Kategorien auf zehn Einheiten beschränkte. Die bei der Entwicklung der KldB2010 entstandenen Berufshauptgruppen (2-Steller) wurden deshalb lediglich aufgrund von Berufsfeldanalysen weiter zusammengefasst.
Diese Zusammenfassung erfolgte also aus pragmatischen Gründen, und wich damit bei der Schaffung der Einheiten von den Entwicklungsprinzipien der KldB 2010 ab. Die zehn Berufsbereiche stellen demnach wahrscheinlich keine direkt miteinander vergleichbaren Einheiten dar und sind damit für analytische Zwecke nicht verwendbar. Es ist anhand der Trennschärfe und der direkten Vergleichbarkeit (Homogenität) der dort zusammengefassten beruflichen Tätigkeiten empirisch zu prüfen, ob die Berufsbereiche dennoch für statistische Analysen geeignet sind.
Die Zusammenfassung zu den zehn Berufsbereichen der KldB 2010 erfolgte auf Basis von Berufsfelddefinitionen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), sowie der Berufsfeld-Systematik des BERUFENET. Die Berufsfelddefinitionen des BIBB sind eine Aggregation von 54 Berufsfeldern, die auf Basis des Tätigkeitsschwerpunktes im Mikrozensus und der BIBB/BAuA-Erhebung zu 12 Berufshauptfeldern verdichtet wurden. Für die Gruppierung des 1-Stellers waren insbesondere die 12 Berufshauptfelder von Interesse. Die Berufsfelder des BERUFENET sind eher zielgruppenorientiert (Nutzer sind z. B. Arbeitsuchende, Jugendliche der Berufsorientierung, an Weiterbildung interessierte Arbeitnehmer). Sie basieren auf Branchen, Arbeitsgegenständen, Wissensgebieten, etc. und ermöglichen einen „intuitiven“, orientierenden Zugang. Hier ist auch eine Mehrfachzuordnung möglich. Die Systematik der Berufsfelder umfasst aktuell 16 Systematikpositionen auf oberster Ebene.
Damit sind die Berufsbereiche der KldB 2010 eher Einheiten, die der besseren Handhabung dienen. Die Berufshauptgruppen der KldB 2010 (2-Steller) stellen dagegen nach den Entwicklungsprinzipien der KldB 2010 analytisch vergleichbare Einheiten dar. Jedoch sind diese 37 Einheiten für einige spezifische Forschungsfragen und darauf aufbauende Analysen bereits zu differenziert.
Deswegen ist es notwendig analytisch vergleichbare Einheiten zu schaffen, die eine Zusammenfassung dieser Berufshauptgruppe darstellen. Diese von uns als Berufsfelder bezeichneten Einheiten sollen im Rahmen dieses Projektes, ähnlich der 20 IAB-Berufsfelder, die basierend auf der KldB 1988 im „Berufe im Spiegel der Statistik“ (BiSdS) Anwendung finden, auf Basis der KldB 2010 entwickelt werden. Die Implementierung der KldB 2010 in die Fachverfahren der BA führt nämlich auch dazu, dass die Plattform „Berufe im Spiegel der Statistik“ (https://bisds.infosys.iab.de/) zukünftig nicht mehr mit den drei IAB-Berufsbereichen und den 20 IAB-Berufsfeldern arbeiten kann.
Die drei IAB-Berufsbereiche und die 20 IAB-Berufsfelder kommen in der amtlichen "Klassifizierung der Berufe" aus dem Jahr 1988 nicht vor, wurden aber in Anlehnung an diese Klassifikation gebildet. Die Zuordnung zu den drei Bereichen (produktionsorientierte Berufe, primäre / sekundäre Dienstleistungsberufe) erfolgte in Anlehnung an die Tätigkeitsschwerpunkte in den Berufsgruppen nach den Angaben im Mikrozensus. Die IAB-Berufsfelder umfassen Berufe (i.d.R. Berufsgruppen), die Gemeinsamkeiten im Hinblick auf die Arbeitsaufgabe bzw. die Tätigkeit, die Art des verwendeten Materials, das Berufsmilieu oder die allgemeinen Arbeitsanforderungen aufweisen.
Ziel
Ziel dieses Projektes ist die berufsfachliche Neuabgrenzung spezifischer Berufsaggregate als einheitliche Analyseoptionen. Diese Einheiten sollen stark nachfrageorientiert geschaffen werden und damit einen hohen Praxisbezug aufweisen.