Dancing with the stars: How workers respond to politically-charged job ads
Projektlaufzeit: 01.10.2023 bis 31.12.2024
Kurzbeschreibung
Während Substantive in der deutschen Sprache geschlechtsspezifisch auf das männliche Geschlecht ausgerichtet sind, können Substantive seit der Einführung des ``Gendersternchens'' oder des ``Genderdoppelpunkts‘‘ auch als nicht geschlechtsspezifisch oder nicht-binär interpretiert werden. Ihre Verwendung ist jedoch politisch sehr polarisierend geworden. Anhand von über 40 Millionen Online-Stellenausschreibungen aus den Jahren 2016 bis 2023 dokumentieren wir die zunehmende Verbreitung des Gender-Sterns auf dem deutschen Arbeitsmarkt, insbesondere in Kreisen mit größerer Unterstützung für die Grünen. Anschließend untersuchen wir, wie Arbeitssuchende reagieren, wenn der ausgeschriebene Jobtitel eine solche nicht-binäre Zeichensetzung enthält. Arbeitssuchende klicken wesentlich häufiger auf Stellenanzeigen mit geschlechtsspezifischen Bezeichnungen. Diese Beziehung ist in Kreisen, Berufen und Sektoren größer, in denen geschlechtsspezifische Sprache seltener vorkommt, was darauf hindeutet, dass diese Annehmlichkeit in solchen Kontexten einen höheren Stellenwert hat. Schließlich untersuchen wir anhand eines Umfrageexperiments, wie sich solche politisch aufgeladenen Signale in Stellenanzeigen auf die Sortierung und Polarisierung des Arbeitsmarktes auswirken.
Ziel
Mehr darüber herauszufinden, welche Auswirkungen gendersensible Sprache im Arbeitsmarkt hat.