Kurzbeschreibung

In Deutschland werden Schüler und Schülerinnen mit einem Förderbedarf traditionell in speziellen Sonder- oder Förderschulen unterrichtet. Auch wenn in den letzten Jahrzehnten inklusive Ansätze der Beschulung populärer wurden, besuchen immer noch etwa 60% der Schüler und Schülerinnen, die einen Förderbedarf aufweisen, eine Förderschule. Der Übergang in den Arbeitsmarkt ist für Schüler und Schülerinnen, die eine Förderschule besucht haben, wesentlich schwieriger als für Schüler und Schülerinnen von einer Regelschule. Förderschüler und Förderschülerinnen beginnen seltener eine Ausbildung und sind in den ersten fünf Jahren nach Verlassen der Schule seltener erwerbstätig oder in einer Ausbildung. Es wurde bisher kaum untersucht, wie das schlechte Abschneiden auf dem Arbeitsmarkt durch den Förderschulbesuch (anstatt des Besuchs einer regulären Schule) oder durch eine intensive Berufseinstiegsbegleitung (BerEB) kausal beeinflusst wird. Deshalb soll dieses Projekt anhand der integrierten Erwerbsbiografien (IEB), dem Datensatz Leistungen zur Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben (LTA), der Werdegangshistorie (WGH) und dem National Educational Panel Study (NEPS) den kausalen Effekt eines Förderschulbesuchs und der BerEB auf den Übergang in die Erwerbstätigkeit untersuchen. Für die Analyse des Förderschulbesuchs soll die starke zeitliche und räumliche Variation von Förderschulangeboten als Instrument für einen individuellen Förderschulbesuch genutzt werden. Für die Analyse des BerEb wird die regionale Variation ihrer Einführung in einem Difference-in-Differences Ansatz ausgenutzt.