Machbarkeitsstudie zur Selektion von Jugendlichen in eine betriebliche Ausbildung
Projektlaufzeit: 01.05.2023 bis 31.12.2026
Kurzbeschreibung
Die aktuellen Entwicklungen am Ausbildungsmarkt zeigen einen deutlichen Bewerbermangel. Immer mehr betriebliche Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt, was bestehende Fachkräfteengpässe weiter zu verschärfen droht. Der beobachtete Rückgang der Bewerberzahl kann einerseits durch den demografischen Wandel erklärt werden, andererseits könnten sich die Präferenzen der Jugendlichen über die Zeit verändert haben. So könnte für manche Jugendlichen ein längerer Schulverbleib und die aus höheren Schulabschlüssen resultierenden besseren Arbeitsmarktchancen attraktiver erscheinen als eine Berufsausbildung. Andere Jugendliche dagegen könnten stattdessen auch eine schulische Berufsausbildung anstreben oder einen kürzeren Verbleib im Bildungssystem, ohne einen Berufsabschluss zu absolvieren. Ein anderer Teil der geringqualifizierten Schulabgänger:innen strebt weder einen beruflichen Ausbildungsabschluss noch höhere Bildung an; dieser Personenkreis betritt als formal geringqualifizierte Erwerbstätige den Arbeitsmarkt. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie das Interesse von Jugendlichen an einer (dualen) Ausbildung gestärkt werden kann und wie ausbildungsinteressierten Jugendlichen, deren Ausbildungswunsch bisher nicht erfüllt wurde, ein Einstieg in eine (duale) Ausbildung ermöglicht werden kann. Während die Prozessdaten vergleichsweise gute Informationen zum Verlauf der betrieblichen Ausbildung und den daran anschließenden Übergängen in den Arbeitsmarkt liefern, fehlen systematische Informationen zum (verhinderten) Zugang in eine Ausbildung. Im Rahmen des OPAL-Teilprojekts sollen diese Lücken geschlossen werden, indem alle Jugendliche, die mit der Berufsberatung (BB) der Bundesagentur für Arbeit in Kontakt treten, in der Stichprobe berücksichtigt werden, um an einer Online-Befragung teilzunehmen. Da die Übergangsphase heterogen ist, unterscheiden wir dabei zwischen Personen mit unterschiedlichen Bewerber-Status und auch hinsichtlich des Zeitpunkts der in Anspruch genommenen Berufsberatung. Um die vielschichtigen Entscheidungsprozesse während der Übergangsphase möglichst engmaschig beobachten zu können, befragen wir Jugendliche im letzten Schuljahr der allgemeinbildenden Schulen, die im laufenden Beratungsjahr 2023/2024 mit der BB in Kontakt treten.
Ziel
Das Projekt zielt darauf ab, die Machbarkeit einer Befragung von jugendlichen Kunden der Berufsberatung zur Analyse der Selektion von Jugendlichen in eine betriebliche Ausbildung zu überprüfen. Vor dem Hintergrund der hohen Beratungsrelevanz soll die Befragung erste Aussagen zu Ausbildungsinteresse und Bewerbungsverhalten von Jugendlichen ermöglichen.