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Projekt

Zugänge und Rolle der Arbeitslosenversicherung (SIG1.3)

Projektlaufzeit: 01.01.2021 bis 31.12.2024

Kurzbeschreibung

Die Grundsicherung für Arbeitsuchende nach SGB II wird häufig als Leistungssystem für Langzeitarbeitslose bezeichnet. Dabei wird angenommen, dass Arbeitslose nach Ablauf der Leistungen der Arbeitslosenversicherung (SGB III) in die Grundsicherung nach SGB II übergehen, sofern sie die Arbeitslosigkeit nicht zuvor beenden konnten. Die öffentlichen Diskussionen um die Grundsicherung drehen sich häufig um die Frage, ob man für bestimmte Personengruppen einen Zugang in die Grundsicherung durch eine Erleichterung des Zugangs zu Leistungen der Arbeitslosenversicherung verhindern kann. Nach bisherigem Forschungsstand sind einerseits die Ausweitung der Rahmenfrist und Verkürzung der Anwartschaftszeit in der Arbeitslosenversicherung nur begrenzt dazu in der Lage (Stephan 2019). Zudem werden andererseits in der Grundsicherung zahlreiche Personengruppen unterstützt, die während des Leistungsbezugs nicht offiziell arbeitslos gemeldet sind, sondern an Maßnahmen teilnehmen, mit niedriger Arbeitszeit oder niedrigem Lohn beschäftigt sind oder Betreuungsverpflichtungen in der Familie wahrnehmen (Bruckmeier et al. 2019). In diesem Projekt wird untersucht, in welchem Ausmaß Personen, die in den Leistungsbezug eintreten zuvor Leistungen der Arbeitslosenversicherung bezogen haben. Zudem wird die Rolle der Grundsicherung und der Arbeitslosenversicherung für die soziale Absicherung bei Zugang in Arbeitslosigkeit untersucht. Wie häufig und für welche Personengruppen findet eine statuserhaltende Absicherung im Rahmen der Arbeitslosenversicherung statt und wer ist direkt auf Leistungen der Grundsicherung angewiesen.

Ziel

Das Projekt untersucht Zugänge in den Leistungsbezug der Grundsicherung und in Arbeitslosigkeit mit administrativen Daten (SIG und IEB) um Zugangsstrukturen und Verläufe zu identifizieren und die Rolle von Grundsicherung und Arbeitslosenversicherung sowie deren Schnittstelle zu beschreiben.

Methoden

Auf Basis der Stichprobe der integrierten Grundsicherungsbiografien (SIG) werden zum einen Zugänge in den Leistungsbezug nach SGB II deskriptiv nach ihrer Zusammensetzung und vorhergehender Erwerbs- und Leistungsbezugsbiografie untersucht. Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, in welchem Ausmaß und für welche Personengruppen ein vorheriger Bezug von ALG I zu beobachten ist. Zum anderen wird die Perspektive auf Zugänge in Arbeitslosigkeit erweitert. Auf Basis der Daten der Integrierten Erwerbsbiografien soll für ausgewählte Zugangskohorten in Arbeitslosigkeit dargestellt werden, welche Bedeutung bei der sozialen Absicherung bei Arbeitslosigkeit die Leistungen des SGB II und des SGB III haben. Darauf aufbauend werden mit Hilfe von Sequenzmusteranalysen typische Verläufe nach Eintritt in die Arbeitslosigkeit hinsichtlich Leistungsbezug und weiterer Erwerbstätigkeit identifiziert.

Leitung

01.01.2021 - 31.12.2024