Grundsicherung und Sanktionen. Sanktionsprozesse qualitativ verstehen (VerSa)
Projektlaufzeit: 01.01.2021 bis 31.12.2024
Kurzbeschreibung
Die multi-methodische Studie zu Sanktionen im SGB II untersucht, wie sich der Prozess des Sanktionierens aus Sicht der Beteiligten gestaltet. Dazu wird ein auf die Rekonstruktion von Bedeutungen („Verstehen“) abzielender multi-methodischer Forschungsansatz gewählt. In einer ersten Annäherung geht es um eine Exploration der Prozesse in Jobcentern, die mit der (Möglichkeit der) Sanktionierung von Leistungsberechtigten zusammenhängen. Von Interesse sind dabei unter anderem die Veränderungen der Sanktionspraxis im Zuge des Urteils des Bundesverfassungsgerichts, der Covid-19-Pandemie sowie der Einführung des Bürgergeldes. Einen weiteren Fokus bildet die Beziehung von Jobcentern und Leistungsberechtigten. Es wird untersucht, wie Jobcenterbeschäftigte ihre Beziehung zu Leistungsberechtigten im Spannungsfeld von Kooperation und Kontrolle beschreiben, welche Rolle (die Möglichkeit von) Sanktionen in Interaktionen zwischen Vermittler:innen und Arbeitsuchenden spielt und welche Erfahrungen Leistungsberechtigte im Umgang mit dem Jobcenter machen. In einer dritten Annäherung sollen Erkenntnisse über die Relevanz der Sanktionierbarkeit und die Folgen von Sanktionen für Leistungsberechtigte gewonnen werden. Zur Beantwortung dieser Forschungsfragen kommen Interviews mit Jobcenterbeschäftigten und Leistungsberechtigten, teilnehmende Beobachtungen in Jobcentern und eine standardisierte Online-Befragung von Jobcenterbeschäftigten zum Einsatz.
Ziel
Erkenntnisse zur Rolle der Möglichkeit der Sanktionierung von Leistungsberechtigten und von tatsächlich verhängten Sanktionen für die Beratung und Vermittlung im Jobcenter aus Sicht von Vermittlungsfachkräften und Arbeitsuchenden.