Das IAB-Arbeitsmarktbarometer verzeichnet im Februar den sechsten Rückgang in Folge. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sinkt um 0,4 Punkte im Vergleich zum Vormonat und liegt damit bei 98,3 Punkten. Das European Labour Market Barometer hingegen steigt das erste Mal seit fünf Monaten und liegt im Februar bei 99,5 Punkten.
Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit in Deutschland sinkt im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Punkte auf 96,7 Punkte im Februar. Einen Wert unter 97 Punkten erreichte die Komponente zuvor lediglich im Jahr 2020 während der Covid-19-Pandemie und 2008/2009 während der Weltfinanzkrise. Die Aussichten sind deutlich negativ. Auch die Beschäftigungskomponente verzeichnet ein Minus von 0,4 Punkten und liegt mit 99,9 Punkten erstmalig außerhalb der Covid-19-Pandemie unter der neutralen Marke von 100 Punkten. „Die Arbeitslosigkeit wird weiter steigen, die Beschäftigung nur noch stagnieren. Die Arbeitsagenturen blicken mit Sorge auf 2025“, berichtet Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ am IAB.
Das European Labour Market Barometer markiert hingegen mit 0,3 Punkten den ersten Anstieg seit fünf Monaten. Der Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des IAB liegt damit im Februar bei 99,5 Punkten. Spanien nimmt erstmals teil und steigt mit 101,1 Punkten ein. Ohne Spanien wäre das European Labour Market Barometer allerdings um 0,5 Punkte schlechter ausgefallen. „Bei den Europäischen Arbeitsmarktservices überwiegen noch immer die leicht pessimistischen Erwartungen. Insbesondere gibt es auch optimistischere Einschätzungen, wie in Spanien, das erstmals beim European Labour Market Barometer dabei ist“, so Weber.
Datengrundlage
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.
Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 17 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Spanien und Zypern.
Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labour Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus diesen beiden Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala der Barometer reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
Zum Download stehen bereit:
- eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe (xlsx).
- eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter https://iab.de/daten/iab-arbeitsmarktbarometer/.
Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components (xlsx) abrufbar.
Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter https://iab.de/en/daten/european-labour-market-barometer/.
Weitere Information zum Arbeitskräfteknappheits-Index des IAB finden Sie unter https://iab.de/daten/arbeitskraefteknappheits-index/