Im dritten Quartal 2020 gab es bundesweit 934.000 offene Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Gegenüber dem Vorjahresniveau vom dritten Quartal 2019 sank die Zahl der offenen Stellen damit um 426.000. Das entspricht einem Rückgang von rund 31 Prozent. Gegenüber dem zweiten Quartal 2020 stieg die Zahl der offenen Stellen jedoch um 41.000, also knapp 5 Prozent, an. Das geht aus der IAB-Stellenerhebung hervor, einer regelmäßigen Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
„Nach wie vor liegt die Zahl der offenen Stellen deutlich unter dem Vorjahresniveau. Der Abwärtstrend wurde jedoch im dritten Quartal gestoppt “, erklärt IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. Ein deutlicher Anstieg offener Stellen ist bei den Betrieben mit 10 bis 49 Beschäftigten zu beobachten. Hier stieg die Zahl im dritten Quartal 2020 auf 288.000 und liegt damit 15 Prozent über dem Wert vom zweiten Quartal. Größere Betriebe ab 50 Beschäftigten bieten aktuell 318.000 offene Stellen an und damit nur etwa 1 Prozent mehr als noch im Vorquartal. Auch bei den kleineren Betrieben mit weniger als 10 Beschäftigten ist das Niveau der offenen Stellen mit 329.000 weiterhin in der Nähe des Vorquartals. Im zweiten Quartal 2020 wurden hier rund 330.000 Stellen berichtet.
„Viele Betriebe sind seit dem Beginn der Corona-Krise zurückhaltend bei der Personalsuche. Die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Pandemie belastet auch das Einstellungsverhalten der Betriebe“, so Kubis.
Das IAB untersucht mit der IAB-Stellenerhebung viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im dritten Quartal 2020 lagen Antworten von rund 8.500 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche vor. Die Zeitreihen zur Zahl der offenen Stellen auf Basis der IAB-Stellenerhebung sind unter https://www.iab.de/stellenerhebung/daten veröffentlicht.