Im Jahr 2020 waren ein Jahr nach Ende einer beruflichen Rehabilitation 7 von 10 Auszubildenden sozialversicherungspflichtig beschäftigt. 2015 waren es noch 5 von 10 Auszubildenden. Allerdings ist die Zahl der Zugänge in beruflicher Rehabilitation im Rahmen der Ersteingliederung rückläufig: Waren es im Jahr 2009 noch etwa 49.000, sind es 2020 nur noch rund 34.000. Dies zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Der Anteil der Auszubildenden mit psychischen Behinderungen, die ein Jahr nach Reha-Ende in Beschäftigung finden, stieg zwischen 2015 und 2020 von 41 auf 61 Prozent. Bei Menschen mit Lernbehinderungen stieg der Anteil von 53 auf 67 Prozent, bei Menschen mit Behinderungen des Stütz- und Bewegungsapparates von 63 auf 78 Prozent. „Ein stärkeres Bewusstsein für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen, technischer Fortschritt, aber vor allem die demografische Entwicklung und die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt verbunden mit einem erhöhten Fachkräftemangel dürften dafür gesorgt haben, dass immer mehr Betriebe Personen mit Behinderungen nicht nur ausbilden, sondern auch beschäftigen“, erklärt Nancy Reims, Mitarbeiterin im IAB-Forschungsbereich „Erwerbslosigkeit und Teilhabe“.
Knapp die Hälfte der Geförderten, die 2020 eine berufliche Rehabilitation beendeten, durchlief eine Ausbildung. 38 Prozent der Ausbildungen waren dabei betrieblich – ein Plus von 9 Prozentpunkten gegenüber 2014. Je betriebsnäher die Ausbildung, desto höher sind die Chancen, Arbeit zu finden: Knapp 8 von 10 Absolvierenden einer regulären oder bezuschussten betrieblichen Ausbildung im Jahr 2019 waren 2020 beschäftigt. Allerdings nahmen auch gut 6 von 10 Personen, die eine außerbetriebliche Ausbildung durchlaufen hatten, eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf. „Insgesamt lassen sich sehr gute Beschäftigungschancen für junge Menschen mit Behinderungen nach einer Ausbildung im Rahmen der beruflichen Rehabilitation beobachten“, so Angela Rauch, Mitarbeiterin im IAB-Forschungsbereich „Erwerbslosigkeit und Teilhabe“ im IAB.
Die Studie beruht auf Daten des LTA-Reha-Prozessdatenpanels (LTA-RehaPro); hier wurden die Integrierten Erwerbsbiografien (IEB) des IAB um rehaspezifische sowie bildungsspezifische Informationen aus der Berufsberatung erweitert. Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2023/kb2023-11.pdf.