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Die Zeitreihe liefert einen Überblick über die Daten zu den Komponenten Arbeitslosigkeit und Beschäftigung.

Indexwerte auf einer Skala von 90 (sehr schlechter Ausblick) bis 110 (sehr guter Ausblick)

Jahr Monat Komponente A Arbeitslosigkeit Komponente B Beschäftigung IAB-Arbeitsmarkt-barometer
2008 November 95,4 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Dezember 95,1 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
2009 Januar 95 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Februar 94,8 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
März 93,8 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
April 93 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Mai 93,8 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Juni 95,3 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Juli 97,7 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
August 100,3 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
September 101,3 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Oktober 102,1 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
November 102,8 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Dezember 103,5 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
2010 Januar 103,3 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Februar 101,9 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
März 101,8 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
April 104,2 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Mai 105,9 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Juni 106,3 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Juli 104,9 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
August 104,8 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
September 103,6 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Oktober 103,4 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
November 102,8 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Dezember 102 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
2011 Januar 102 Keine Daten vorhanden Keine Daten vorhanden
Februar 102,2 106,9 104,6
März 102,7 107,2 105
April 102,9 107,1 105
Mai 102,8 107,3 105,1
Juni 102,5 107,3 104,9
Juli 101,8 107,1 104,5
August 101 106,1 103,6
September 100,9 105,9 103,4
Oktober 100,7 105,4 103,1
November 101 105,3 103,2
Dezember 100,9 105 103
2012 Januar 100,9 104,9 102,9
Februar 99,9 104,7 102,3
März 99,7 104,6 102,2
April 99,4 104,5 102
Mai 99,1 104,2 101,7
Juni 98,5 103,7 101,1
Juli 97,3 103,5 100,4
August 97,5 103,4 100,5
September 97,7 103,2 100,5
Oktober 97,9 103,2 100,6
November 98,1 102,4 100,3
Dezember 98,4 102,6 100,5
2013 Januar 98,5 102,7 100,6
Februar 99,7 103,1 101,4
März 99,9 103,4 101,7
April 99 103 101
Mai 98,3 102,6 100,5
Juni 99,1 103 101,1
Juli 100,4 103 101,7
August 101,1 103 102,1
September 100,8 103,5 102,2
Oktober 100,5 104 102,3
November 100,1 104,2 102,2
Dezember 100 104,4 102,2
2014 Januar 100,4 104,3 102,4
Februar 101,3 104,6 103
März 100,8 104,3 102,6
April 100,7 104,8 102,8
Mai 100,4 105,2 102,8
Juni 100,2 105 102,6
Juli 100,2 104,8 102,5
August 100,3 104,6 102,5
September 100,4 104,5 102,5
Oktober 100,6 103,7 102,2
November 100,6 104,2 102,4
Dezember 100,9 104,2 102,6
2015 Januar 100,8 104 102,4
Februar 100,6 104,2 102,4
März 100,5 104,7 102,6
April 100,4 104,8 102,6
Mai 100,5 105,3 102,9
Juni 100,7 105,6 103,2
Juli 101 105,4 103,2
August 101,1 105,9 103,5
September 100,7 105,8 103,3
Oktober 100,4 105,7 103,1
November 100,3 105,6 103
Dezember 100,2 106,2 103,2
2016 Januar 99,8 105,9 102,9
Februar 100,1 105,4 102,8
März 99,2 105,1 102,2
April 99,5 105,4 102,5
Mai 99,4 105,1 102,3
Juni 100,3 105,2 102,8
Juli 100,8 105,7 103,3
August 101,5 106 103,8
September 100,9 106,2 103,6
Oktober 100,6 106,1 103,4
November 100,4 105,9 103,2
Dezember 100,7 105,9 103,3
2017 Januar 101 105,9 103,5
Februar 101 106 103,5
März 101,2 105,9 103,6
April 101,6 106,2 103,9
Mai 101,9 106,7 104,3
Juni 101,9 106,2 104,1
Juli 101,5 106,7 104,1
August 101,7 106,4 104,1
September 101,5 106,5 104
Oktober 102,4 106,5 104,5
November 102,1 106,3 104,2
Dezember 101,9 106,3 104,1
2018 Januar 101,9 106,5 104,2
Februar 101,7 106,5 104,1
März 102 107 104,5
April 101,4 106,4 103,9
Mai 101,1 106,6 103,9
Juni 101,3 106,9 104,1
Juli 101,5 106,5 104
August 101,6 106,2 103,9
September 101,4 105,8 103,6
Oktober 101,7 105,8 103,8
November 101,3 105,9 103,6
Dezember 100,8 105,6 103,2
2019 Januar 100,1 105,5 102,8
Februar 100 105,3 102,7
März 99,4 105,1 102,3
April 99,7 105,7 102,7
Mai 99,3 105,1 102,2
Juni 98,7 104,6 101,7
Juli 98,5 103,9 101,2
August 98,1 103,2 100,7
September 98,8 103,4 101,1
Oktober 98,7 103,3 101
November 99,2 103,1 101,2
Dezember 99,4 103,2 101,3
2020 Januar 99,1 103,3 101,2
Februar 98,8 103,5 101,2
März 98,1 102,4 100,3
April 92,9 94,8 93,9
Mai 93,3 95,2 94,3
Juni 94 95,3 94,7
Juli 96,8 95,8 96,3
August 98,1 96,7 97,4
September 100,9 97,9 99,4
Oktober 100,9 98,6 99,8
November 101,1 99,4 100,3
Dezember 101,6 100,4 101
2021 Januar 101,4 100,4 100,9
Februar 101,2 101,3 101,3
März 102,3 101,8 102,1
April 103,5 102 102,8
Mai 105,7 103,5 104,6
Juni 107,6 106,8 107,2
Juli 107,7 105,2 106,5
August 107,2 106,8 107
September 105,1 106,8 106
Oktober 103,2 106,9 105,1
November 102,4 106,7 104,6
Dezember 99,9 104,9 102,4
2022 Januar 101,1 105,2 103,2
Februar 103,3 106,2 104,8
März 103,4 105,9 104,7
April 104,7 105,9 105,3
Mai 102 105,5 103,8
Juni 98,2 105,3 101,8
Juli 98,2 104,9 101,6
August 98 103,9 101
September 97,3 103,7 100,5
Oktober 97,4 103,3 100,4
November 97,9 103,4 100,7
Dezember 98,5 103,6 101,1
2023 Januar 100 104,2 102,1
Februar 99,4 104,3 101,9
März 99,1 104,3 101,7
April 98 104,6 101,3
Mai 97,7 104,3 101
Juni 98 103,1 100,6
Juli 98,3 103,1 100,7
August 97,9 102,7 100,3
September 97,7 102,2 100
Oktober 97,5 102,1 99,8
November 97,5 101,9 99,7
Dezember 97,7 102,2 100
2024 Januar 97,3 102,3 99,8
Februar 97,5 101,6 99,6
März 97,6 101,9 99,8
April 98,2 101,9 100,1
Mai 97,5 101,4 99,5
Juni 98,2 101,6 99,9
Juli 98,5 101,7 100,1
August 99,2 101,6 100,4
September 99,1 101,4 100,3
Oktober 98,3 101,4 99,9
November 98,2 101,1 99,7
Dezember 98,1 100,7 99,4
2025 Januar 97,6 100,3 99
Februar 97 100,1 98,6
März 96,6 100,1 98,4
April 97 100 98,5
Mai 97,5 100,2 98,9
Juni 98 100,5 99,3
Juli 99,6 100,4 100
August 100,5 100,9 100,7

Quelle: Berechnungen des IAB, Statistik der BA, Arbeitsmarktberichtserstattung der BA. ©IAB

Ansprechpartner

Die Beschäftigungsquote der 2015 zugezogenen Geflüchteten belief sich im Jahr 2024 auf 64 Prozent und hat sich damit an das durchschnittliche Niveau in der Gesamtbevölkerung von 70 Prozent deutlich angenähert. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) auf Basis der mit Sozialversicherungsdaten verknüpften IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten.

90 Prozent aller beschäftigten Geflüchteten gingen 2024 einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung lag dieser Anteil bei 92 Prozent. Zählt man die Selbstständigen hinzu – rund 5 Prozent der 2015 Zugezogenen waren 2023 selbstständig –, ergibt sich eine Erwerbstätigenquote von etwa 70 Prozent. Die Beschäftigungsquote hat sich damit bereits bis auf 6 Prozentpunkte an das Niveau der Gesamtbevölkerung angenähert. „Angesichts der anfangs ungünstigen Ausgangsbedingungen war ein solcher Annäherungsprozess keineswegs selbstverständlich“, erklärt IAB-Forschungsbereichsleiter Herbert Brücker. „Neun Jahre nach dem Sommer 2015 können wir feststellen: In arbeitsmarktlicher Hinsicht ist viel erreicht worden – auch wenn noch Herausforderungen bestehen“, so Brücker.

Hohes Gefälle zwischen Männern und Frauen

Mit 76 Prozent lag die Beschäftigungsquote geflüchteter Männer vier Prozentpunkte höher als beim Durchschnitt der männlichen Bevölkerung in Deutschland. Bei Frauen betrug sie mit 35 Prozent nur die Hälfte des weiblichen Bevölkerungsdurchschnitts. Zudem arbeiteten geflüchtete Frauen überdurchschnittlich in Teilzeit. „Das größte Potenzial für mehr Erwerbstätigkeit unter Geflüchteten liegt bei den Frauen. Der teils unzureichende Zugang zu Kinderbetreuung bleibt jedoch eine zentrale Hürde für ihre Integration in den Arbeitsmarkt“, erklärt IAB-Forschungsbereichsleiterin Yuliya Kosyakova. Die Beschäftigungsquote von Frauen mit mindestens einem Kind unter sechs Jahren lag bei 21 Prozent, bei Frauen ohne Kinder bei 40 Prozent. Zudem schränken geringere Bildungsabschlüsse, die Konzentration auf reglementierte Berufe sowie fehlende soziale Netzwerke ihre Teilhabemöglichkeiten ein.

Steigende Verdienste – aber weiterhin hoher Anteil im Niedriglohnbereich

Sieben bis acht Jahre nach dem Zuzug arbeiteten 33 Prozent der geflüchteten Frauen und 26 Prozent der Männer in Engpassberufen. Männer waren vor allem in Verkehrs-, Logistik- sowie fertigungsnahen Berufen tätig, Frauen überwiegend in medizinischen und nicht-medizinischen Gesundheitsberufen. 2023 lag der mittlere Bruttomonatsverdienst aller erwerbstätigen Geflüchteten bei 2.297 Euro, bei Vollzeitbeschäftigten bei 2.675 Euro – rund 70 Prozent des Medianverdienstes aller Vollzeitbeschäftigten und nur knapp über der Niedriglohnschwelle (66 Prozent). 84 Prozent der abhängig Beschäftigten bestritten ihren Lebensunterhalt aus eigener Erwerbstätigkeit. Der Anteil der Leistungsbeziehenden unter den 2015 Zugezogenen sank auf 34 Prozent, blieb jedoch deutlich über dem Bevölkerungsdurchschnitt.

Große regionale Unterschiede bei Beschäftigung und Verdiensten

Deutliche Unterschiede in Beschäftigungsquoten und Verdiensten zeigen sich auch zwischen den Bundesländern. Fünf bis neun Jahre nach Zuzug lag die mittlere jährliche Beschäftigungsquote in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt bei 49 Prozent, in Baden-Württemberg bei 66 Prozent. Die mittleren Bruttotagesverdienste reichten von 36 Euro in strukturschwachen ostdeutschen Ländern bis zu 63 Euro in Baden-Württemberg. In wirtschaftsstarken Bundesländern mit günstiger Arbeitsmarktlage wie Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Hamburg sind Beschäftigungsquoten und Einkommen höher. Neben der Wirtschaftskraft wirkt sich auch das gesellschaftliche Klima aus: Ein hohes Maß an rechtsextremer Mobilisierung steht in einem negativen Zusammenhang mit der Arbeitsmarktintegration. „Unsere Befunde zeigen, dass ein ablehnendes gesellschaftliches Klima die Integration zusätzlich erschwert – selbst dort, wo die wirtschaftlichen Voraussetzungen eigentlich gut sind“, so IAB-Forscher Philipp Jaschke.

Datengrundlage

Die IAB-BAMF-SOEP-Befragung von Geflüchteten wird seit 2016 jährlich vom IAB gemeinsam mit dem Forschungszentrum des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF-FZ) und dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) am DIW Berlin durchgeführt. Bei Zustimmung der Befragten wurden die tagesgenauen Sozialversicherungsdaten der Bundesagentur für Arbeit zu Beschäftigung und Leistungsbezug hinzugespielt. Die verknüpften Sozialversicherungsdaten liegen für die wesentlichen Merkmale bis Ende 2024 vor, für einige Merkmale jedoch nur bis Ende 2023. Mithilfe statistischer Hochrechnungsverfahren können repräsentative Aussagen über die Gruppe der Schutzsuchenden getroffen werden.

Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2025/kb2025-17.pdf. Vertiefende Analysen zu Faktoren, die Integration fördern oder behindern, finden sich zudem in diesem aktuellen Beitrag im IAB-Forum: https://iab-forum.de/10-jahre-fluchtmigration-2015-was-integration-foerdert-und-was-sie-bremst/

In den nächsten Jahren wird die Nachfrage nach Arbeitskräften für die Umsetzung des Klimaschutzes deutlich steigen. Modellrechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen: Für die Umsetzung der Energiewende werden bis zum Jahr 2030 rund 157.000 zusätzliche Arbeitskräfte benötigt, bis zum Jahr 2040 102.000. Für die Folgen des Klimawandels und Anpassungsmaßnahmen sind bis 2030 beziehungsweise bis 2040 über 40.000 zusätzliche Arbeitskräfte erforderlich.

Bis 2040 steigt durch die Umsetzung des Klimaschutzes die Nachfrage nach Arbeitskräften im Baugewerbe, in der Energieversorgung und in der Land- und Forstwirtschaft deutlich. Zudem werden mehr Arbeitskräfte im Bereich der IT und der vorgelagerten Zulieferindustrien benötigt. Unter Berücksichtigung weiterer Faktoren wie dem demografischen Wandel und der digitalen Transformation kann es insgesamt aber dennoch zu einem Arbeitsplatzabbau in den genannten Branchen kommen.

Trotzdem dürfte es laut IAB-Projektion schwieriger werden, qualifizierte Arbeitskräfte in vielen Berufsgruppen zu rekrutieren, die entscheidend für die Umsetzung der Energiewende und der Anpassungsmaßnahmensind. Die höchsten Suchdauern – und damit eine äußerst angespannte Rekrutierungssituation – zeigen sich mit 112 Tagen in der Berufsgruppe „Energietechnik“ und mit 114 Tagen im Bereich „Elektrotechnik“. Aber auch im „Hochbau“ (100 Tage) und in der „Naturstein-, Mineral-, Baustoffherstellung“ (104 Tage) herrscht bereits heute ein äußerst angespannter Arbeitsmarkt.

„Wir müssen die verfügbaren Arbeitskräfte rekrutieren und diese auch so aus- und weiterbilden, dass die Arbeitskräfte-Potenziale aus schrumpfenden Wirtschaftsbereichen bestmöglich genutzt werden“, so IAB-Forscher Christian Schneemann. Zusätzliche Stellschrauben seien die Förderung des MINT-Bereichs bei der Berufswahl – etwa im Bereich Bau-, Elektro- oder Energietechnik –, die Zuwanderung von Arbeitskräften, die leichtere Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen, die Verringerung von Bildungsabbrüchen sowie die Steigerung der Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren.

Die Analyse beruht auf der achten Welle der QuBe-Basisprojektion. Im Rahmen des QuBe-Projektes lassen sich die Arbeitsmarkteffekte der Energiewende, des Klimawandels und der notwendigen Anpassungsmaßnahmen auf den zukünftigen Arbeitskräftebedarf bis 2040 analysieren. Der Beitrag ist abrufbar im IAB-Forum: https://iab-forum.de/arbeitskraefteengpaesse-koennten-die-umsetzung-von-klimaschutz-und-klimaanpassung-hemmen/.

This study is about layoffs by U.S. public firms using NLP techniques, which allows to establish several facts that are jointly hard to reconcile with existing models.

Rund 13 Prozent der Neueinstellungen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung werden unterhalb von 13,90 Euro vorgenommen. Damit sind Neueinstellungen deutlich häufiger von der geplanten Mindestlohnerhöhung betroffen als alle sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse mit rund 5 Prozent. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Neueinstellungen in sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigung sind mit 16,7 Prozent stärker von der Mindestlohnerhöhung betroffen als solche in Vollzeitzeitbeschäftigung mit 11,9 Prozent. Regional betrachtet liegt der Anteil in Ostdeutschland mit 14,7 Prozent über dem Durchschnitt, während er in Westdeutschland mit 12,6 Prozent leicht darunter liegt. „Betriebe passen die Beschäftigung erfahrungsgemäß eher dadurch an, dass sie seltener neu einstellen, statt Kündigungen auszusprechen. Daher ist es besonders wichtig,  inwiefern Neueinstellungen von der Erhöhung des Mindestlohns betroffen sind“, erklärt IAB-Forscher Martin Popp.

Bei den sozialversicherungspflichtigen Neueinstellungen sind insbesondere die Land­ und Forstwirtschaft sowie das Gastgewerbe von der Mindestlohnerhöhung betroffen. Hier erhalten zum 31. Dezember 2025 mit 53,2 Prozent etwas mehr als die Hälfte der neu eingestellten sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten einen Stundenlohn unter 13,90 Euro. Auch die Wirtschaftszweige „Gastgewerbe“ und „Energieversorgung“ weisen mit 35,3 Prozent beziehungsweise 24,1 Prozent einen überdurchschnittlich hohen Anteil auf.

Insgesamt rund 10 Prozent aller Jobs, das heißt sowohl neu begonnener als auch bestehender Beschäftigungsverhältnisse, werden von der nächsten Mindestlohnerhöhung auf 13,90 Euro pro Stunde zum 1. Januar 2026 betroffen sein. Die anschließende Erhöhung auf 14,60 Euro pro Stunde zum 1. Januar 2027 würde hochgerechnet mit rund 12 Prozent einen geringfügig höheren Anteil an Jobs betreffen.

Die Mindestlohnerhöhungen spielen dabei insbesondere für  Minijobs eine große Rolle. Die Anpassung des Mindestlohns auf 13,90 Euro würde hochgerechnet etwa 39 Prozent der Minijobs betreffen. Dagegen liegen die Anteile der betroffenen sozialversicherungspflichtigen Teil- und Vollzeitjobs bei rund 9 Prozent beziehungsweise 3 Prozent. „Von den beschlossenen Mindestlohnerhöhungen wird in den kommenden Jahren somit ein spürbarer Einfluss auf die Entlohnung im Niedriglohnbereich ausgehen“, so Nicole Gürtzgen, Leiterin des Forschungsbereichs Arbeitsmarktprozesse und Institutionen am IAB.

Die Studie beruht unter anderem auf Daten aus der IAB-Stellenerhebung, einer repräsentativen Befragung von knapp 16.000 Betrieben in Deutschland, die seit 1989 jeweils im vierten Quartal eines Jahres durchgeführt wird. Die Lohninformationen aus der IAB-Stellenerhebung  sowie aus der Verdiensterhebung des Statistischen Bundesamtes aus dem April 2024 werden mit Annahmen zum Lohnwachstum fortgeschrieben. Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2025/kb2025-15.pdf.

Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erreicht im Juli mit dem vierten Anstieg in Folge wieder die neutrale Marke von 100 Punkten. „Nach dem trüben Frühjahr lässt der Pessimismus der Arbeitsagenturen stark nach,“ berichtet Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ am IAB. Das European Labour Market Barometer zeigt ein durchwachsenes Bild der europäischen Arbeitsmärkte und stagniert im Juli bei 99,7 Punkten.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer steigt im Juli im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Punkte auf die neutrale Marke von exakt 100 Punkten. Grund für den Anstieg ist eine starke Verbesserung der Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit in Deutschland. Diese legt im Juli um 1,5 Punkte auf 99,6 Punkte zu. Insgesamt hat die Komponente seit März mehr als drei Punkte gewonnen und ist nur noch leicht pessimistisch. „Im August wird die Arbeitslosigkeit auf über 3 Millionen steigen. Aber wenn sich die Trendwende durchsetzt, wird das eine kurze Episode bleiben“, erläutert Weber. Die Beschäftigungskomponente gibt nach dem Anstieg im Vormonat wieder etwas nach. Nach einem Rückgang um 0,2 Punkte auf 100,3 Punkte bleibt sie aber weiterhin im leicht positiven Bereich.

Das European Labour Market Barometer stagniert im Juli bei 99,7 Punkten. Der Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des IAB zeigt Steigerungen und Rückgänge in fast gleich vielen Ländern. „Es gibt Auf und Ab in den Ländern, aber insgesamt kommt der europäische Arbeitsmarkt derzeit nicht von der Stelle“, so Weber.

Datengrundlage

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.

Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 18 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, die Schweiz, Spanien und Zypern. Lettland nimmt seit Juni 2025 teil.

Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labour Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus diesen beiden Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala der Barometer reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).

Zum Download stehen bereit:

- eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe (xlsx).  

- eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter https://iab.de/daten/iab-arbeitsmarktbarometer/.  

Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components (xlsx) abrufbar. 

Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter https://iab.de/en/daten/european-labour-market-barometer/.

Weitere Information zum Arbeitskräfteknappheits-Index des IAB finden Sie unter https://iab.de/daten/arbeitskraefteknappheits-index/

Seit 2010 stieg die Übernahmequote von Auszubildenden um 18 Prozentpunkte an und erreichte 2024 mit 79 Prozent einen neuen Höchstwert. Gleichzeitig sank die Zahl der Ausbildungsabschlüsse im selben Zeitraum um 14 Prozent. Der Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen ging 2024 zwar leicht gegenüber dem Vorjahr auf 33 Prozent zurück, lag damit aber weiterhin auf sehr hohem Niveau. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

Die besten Übernahmechancen hatten Auszubildende im Finanz- und Versicherungswesen, in den Bereichen Bergbau/Energie- und Wasserversorgung, Verkehr und Lagerei sowie in der öffentlichen Verwaltung: Fast neun von zehn Ausbildungsabsolvierenden wurden 2024 in diesen Branchen übernommen. Mit 60 Prozent war die Übernahmequote in der Land- und Forstwirtschaft hingegen am niedrigsten. Die Übernahmequote stieg 2024 in allen Branchen. Im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bereich Information und Kommunikation stieg die Übernahmequote am schwächsten, während der Zuwachs mit 36 Prozent im Bereich Erziehung und Unterricht am stärksten ausfiel. „Angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels im Bereich Erziehung und Unterricht gehen Betriebe offenbar häufiger Kompromisse bei der Übernahme ihrer Absolvierenden ein“, erklärt IAB-Direktor Bernd Fitzenberger.

Betrieben in Deutschland fällt es nach wie vor schwer, angebotene Ausbildungsplätze zu besetzen. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge sank im Jahr 2024 auf 471.000 und lag damit weiterhin deutlich unter dem Niveau vor der Corona-Krise. „Jede dritte Ausbildungsstelle bleibt unbesetzt, obwohl die Nachfrage der Jugendlichen nach einer dualen Ausbildung zuletzt wieder gestiegen ist. Der Anteil nicht besetzter Ausbildungsstellen liegt somit weiterhin weit über dem Niveau vor Corona“, so IAB-Forscherin Ute Leber. Der Anteil der ausbildungsberechtigten Betriebe lag 2024 bei 51 Prozent und hat sich seit Beginn der Corona-Krise kaum verändert. Von den ausbildungsberechtigten Betrieben beteiligten sich 56 Prozent an der Ausbildung. Der häufigste Grund, warum Betriebe nicht ausbilden, war fehlendes Personal. „Dass offene Stellen oft unbesetzt bleiben, schränkt Betriebe dabei ein, Fachkräfte selbst auszubilden. Somit verstärkt der Fachkräftemangel heute den Fachkräftemangel von morgen“, so IAB-Forscherin Barbara Schwengler.

Die Studie beruht auf dem IAB-Betriebspanel, einer repräsentativen jährlichen Wiederholungsbefragung von rund 15.000 Betrieben aller Betriebsgrößen und Branchen. Die Studie und die Daten sind abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2025/kb2025-14.pdf.

This paper assesses the performance of classical strategies to control for (pre-)trends in difference-in-differences designs.