Diskutiert werden sollen Fragen wie: Ist Kurzarbeit, so wie sie derzeit geregelt ist, für langanhaltende und volatile Krisen mit vielen betroffenen Betrieben und Beschäftigten das richtige Instrument zur Stabilisierung der Beschäftigung? Bedarf es ergänzender Regelungen für eine vereinfachte Anwendung und Abrechnung im Fall einer massenhaften Nutzung wie bei der Covid-19-Pandemie mit zeitweilig rund sechs Millionen Kurzarbeitenden? Was können wir aus den Regelungen in anderen Ländern lernen?
Jahr: 2022
Persönliche Empfehlungen steigern die Bereitschaft der Betriebe, Langzeitarbeitslose einzustellen
Persönliche Empfehlungen bauen betriebliche Vorbehalte gegenüber Langzeitarbeitslosen ab. In wirtschaftlichen Krisenzeiten profitieren Langzeitarbeitslose im Einstellungsprozess von geringeren Vorbehalten. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Der Anteil der Betriebe, für die eine Besetzung offener Stellen mit Langzeitarbeitslosen generell nicht infrage kommt, lag im Jahr 2021 bei 54 Prozent. Rund die Hälfte dieser Betriebe wäre aber im Falle einer persönlichen Empfehlung dazu bereit, Bewerbungen dieser Personengruppe eine Chance zu geben. „Die Bedeutung sozialer Kontakte zeigt, dass die Unsicherheit der Betriebe hinsichtlich des Leistungsvermögens und der Motivation Langzeitarbeitsloser ein wichtiges Einstellungshemmnis darstellt. Die damit verbundenen Vorbehalte und Stigmatisierung können über persönliche Empfehlungen abgebaut werden“, erklärt Nicole Gürtzgen, Leiterin des Forschungsbereichs „Arbeitsmarktprozesse und Institutionen“.
„In Rezessionen wird Langzeitarbeitslosigkeit etwas stärker als Ergebnis der nachteiligen wirtschaftlichen Lage gesehen und weniger als Ergebnis eines geringeren Leistungsvermögens“, ergänzt IAB-Forscher Martin Popp. So stieg der Anteil an Betrieben, die Bewerbungen Langzeitarbeitsloser im Einstellungsprozess berücksichtigen, im Krisenjahr 2020 um rund einen Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr. „Wir können zumindest weitestgehend ausschließen, dass in konjunkturell schwachen Phasen für ein gegebenes Stellenangebot ein geringerer Anteil von Betrieben Langzeitarbeitslosen eine Chance gibt“, so Popp.
Der Anteil der Betriebe, die grundsätzlich dazu bereit wären, Bewerbungen Langzeitarbeitsloser zu berücksichtigen, lag im Jahr 2021 bei rund 39 Prozent. 38 Prozent der Betriebe gaben an, nur diejenigen arbeitslosen Bewerberinnen und Bewerber zu berücksichtigen, die maximal bis zu einem Jahr arbeitslos waren. 16 Prozent der Betriebe waren nicht bereit, Bewerbungen arbeitsloser Personen im Einstellungsprozess zu berücksichtigen.
Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen stieg im Jahr 2021 auf rund 39 Prozent an, während er im Vorkrisenjahr 2019 im Schnitt bei 32 Prozent lag. In einem durchschnittlichen Monat des Jahres 2021 gingen knapp 2 Prozent der Langzeitarbeitslosen in Erwerbstätigkeit über.
Die Studie beruht auf Daten der IAB-Stellenerhebung, einer repräsentativen Befragung von Betrieben in Deutschland, an der sich jährlich zwischen 11.500 und 20.000 Betriebe und Verwaltungen beteiligen. Die Studie ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2022/kb2022-17.pdf
IT-Ausstattung in Grundsicherungshaushalten
In Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverboten sind ein Computer mit Internetanschluss und ein Smartphone sprichwörtlich das Fenster zur Welt und wichtige Medien für sozialen Austausch. Digitale Kommunikation kann die soziale Isolation abmildern und den Menschen das Gefühl geben, in der aktuellen Situation nicht alleine zu sein. Sie ist aber auch eine wichtige Voraussetzung, um zum Beispiel im Homeoffice tätig sein zu können oder an Home Schooling teilzunehmen.
Personen in der Grundsicherung besitzen allerdings seltener einen Computer mit Internetanschluss als der Rest der Bevölkerung.
Regionalprognose für 2022/2023: Krisen dämpfen die positive Entwicklung in nahezu allen Regionen
Die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine dämpfen die Erholung der regionalen Arbeitsmärkte. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt in allen Bundesländern leicht an. Gleichzeitig nimmt aber auch die Arbeitslosigkeit zu. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.
„Der Arbeitsmarkt bleibt stabil, eine positive Entwicklung wird aber durch die aktuellen Krisen gebremst. Die Beschäftigung steigt weniger stark als in den Jahren vor der Covid-19-Pandemie und die Arbeitslosigkeit nimmt in nahezu allen Regionen leicht zu“, berichtet die IAB-Forscherin Anja Rossen. Ost- und Westdeutschland liegen bei einem Beschäftigungswachstum von durchschnittlich jeweils 0,9 Prozent. In Ostdeutschland erwartet das IAB mit 1,7 Prozent für Berlin den höchsten Anstieg. In Westdeutschland wird mit 1,3 Prozent der stärkste Beschäftigungsaufbau für Hessen prognostiziert.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit von 2022 auf 2023 fällt in Ostdeutschland mit 3,0 Prozent stärker aus als in Westdeutschland mit 2,3 Prozent. Die größten Anstiege in der Zahl der Arbeitslosen gibt es in Sachsen mit 4,4 Prozent, in Thüringen mit 3,9 Prozent gefolgt von Baden-Württemberg mit 3,8 Prozent. Hingegen fallen die Anstiege bei den Arbeitslosen in Schleswig-Holstein mit 0,1 Prozent, im Saarland mit 0,3 Prozent, in Hessen mit 1,0 Prozent und in Rheinland-Pfalz mit 1,0 Prozent am geringsten aus. Für Ostdeutschland fällt die Arbeitslosenquote mit 6,8 Prozent höher aus als für Westdeutschland mit 5,1 Prozent.
Insgesamt hängen die Dynamik und Entwicklung des Arbeitsmarktes im Jahr 2023 entscheidend von der weiteren geopolitischen Entwicklung ab. „Hohe Risiken gehen von noch weiter steigenden Energie- und Rohstoffpreisen aus. Chancen könnten sich dagegen ergeben, wenn sich die Energieversorgung stabilisiert und Materialengpässe schneller abgebaut werden können. Der Fortgang der Covid-19-Pandemie bleibt zudem als Unsicherheitsfaktor bestehen“, erklärt IAB-Forscher Christian Teichert.
Die IAB-Studie ist online abrufbar unter: http://doku.iab.de/kurzber/2022/kb2022-16.pdf
Ein begleitendes Interview zur Regionalprognose gibt es hier: https://www.iab-forum.de/regionalprognose-2023-konjunkturschwaeche-daempft-arbeitsmarktentwicklung-der-deutschen-bundeslaender
Evicted. Poverty and Profit in the American City (englische Seite)
Geförderte Beschäftigung für Langzeitarbeitslose: Zwischenbilanz nach vier Jahren Teilhabechancengesetz
Mit dem Teilhabechancengesetz wurden zum Jahresbeginn 2019 mit den § 16i und e SGB II neue Möglichkeiten zur Förderung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen eingeführt. Insbesondere der § 16i fand aufgrund der Zuschusshöhe und der Fokussierung auf Menschen, die sehr lange arbeitslos waren, große Aufmerksamkeit. Dies galt umso mehr, als die Soziale Teilhabe explizit als Ziel neben der Vermittlung in Arbeit genannt wurde und vergleichbare Regelinstrumente über Jahre nicht verfügbar waren. Einige Beobachter sprachen bereits von der Schaffung eines „Sozialen Arbeitsmarktes“ oder gar einem „Paradigmenwechsel“ im SGB II.
Das IAB evaluiert die Einführung des §16i. Die Zwischenergebnisse werden im Rahmen der Tagung vorgestellt, kritisch diskutiert und um die Perspektiven der gesellschaftlichen, administrativen und politischen Praxis ergänzt. Besondere Aufmerksamkeit finden dabei die Fragen:
- Welche Rolle haben die beiden Zielsetzungen Soziale Teilhabe und Arbeitsmarktintegration in der Praxis?
- Inwiefern wurden die Zielsetzungen erreicht?
- Wie wurden Coaching und Weiterbildung umgesetzt und ggf. künftig weiter verbessert?
- In welchem Maße haben Frauen und Männer von dem Instrument profitiert – und warum?
- Wie wird das Verhältnis beider Instrumente zu anderen Instrumenten im SGB II bestimmt?
- Wie kann gegebenenfalls die künftige Finanzierung des Instrumentes sichergestellt werden und wie können hierfür die aus ihm resultierenden Einsparungen bei den Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes genutzt werden?
- Ist das Förderinstrumentarium des SGB II ausreichend, um Langzeitarbeitslosigkeit erfolgreich zu begegnen?
Sie sind herzlich eingeladen, sich an der Diskussion dieser Fragen zu beteiligen.
Unconventional active labor market policy: Insights from new policy experiments
We evaluate two policies that provide financial incentives for re-employment of job seekers at risk of long-term unemployment: (i) a re-employment voucher that incentivizes a specialized third party to match the job seeker with an employer; and (ii) a re-employment bonus that incentivizes the job seeker directly. We combine administrative records and data generated by an experimental implementation of these policies in northern Italy during 2017-2018 and involving more than 10,000 job seekers. Each policy is no less effective than conventional job search assistance. We argue that a dual voucher-bonus system based on self-selection would be cost effective.
IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt auf den niedrigsten Stand seit 2020
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer lag im September 2022 bei 100,4 Punkten und ist im Vergleich zum August um weitere 0,8 Punkte gesunken. Damit liegt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) knapp über der neutralen Marke von 100, was weiterhin leicht positive Aussichten signalisiert. Auf europäischer Ebene verzeichnet das Barometer den fünften Rückgang in Folge und liegt nun genau auf dem neutralen Stand von 100 Punkten. „Arbeitskräftemangel trifft auf Energiekrise. Der boomende Arbeitsmarkt bekommt einen Dämpfer“, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“.
Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist im September im Vergleich zu August um 0,7 Punkte nochmals gesunken, befindet sich mit 103,7 Punkten aber weiter auf gutem Niveau. Die Beschäftigung dürfte also weiterhin wachsen, wenn auch in einem langsameren Tempo.
Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit verzeichnet im September einen weiteren Rückgang von 0,9 Punkten und liegt nun bei 97,1 Punkten. Damit entfernt sie sich weiter von der neutralen Marke 100, was auf eine steigende Arbeitslosigkeit hindeutet. „Kurzfristig hat die Fluchtzuwanderung die Arbeitslosigkeit erhöht“, bestätigt Weber, „für die Zukunft gibt es aber zusätzliches Beschäftigungspotenzial.“
Der Stand des European Labour Market Barometer hat sich im September zum fünften Mal in Folge verschlechtert. Im Vergleich zum August ist der Arbeitsmarkt-Frühindikator des Europäischen Netzwerks der öffentlichen Arbeitsverwaltungen und des IAB um 0,9 Punkte gesunken und liegt nun genau auf der neutralen Marke von 100 Punkten. In allen teilnehmenden osteuropäischen Ländern steht das Barometer sogar noch deutlich schlechter – hier sind die Kriegswirkungen besonders spürbar. Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit liegt mit einem Rückgang von 1,0 Punkten aktuell bei einem Wert von 98,3 Punkten, was auf eine steigende Arbeitslosigkeit in den europäischen Ländern hinweist. Die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung ist um 0,7 Punkte auf 101,7 Punkte gesunken, liegt aber damit immer im leicht positiven Bereich. Wie für Deutschland gilt für die erfassten europäischen Länder insgesamt, dass eine eher positive Beschäftigungsentwicklung bei gleichzeitig ansteigender Arbeitslosigkeit erwartet wird.
Datengrundlage
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein seit November 2008 bestehender Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.
Das European Labour Market Barometer ist ein monatlicher Frühindikator, der auf einer seit Juni 2018 gemeinsam von den 18 Arbeitsverwaltungen und dem IAB durchgeführten Befragung unter den lokalen oder regionalen Arbeitsagenturen der teilnehmenden Länder basiert. Dazu zählen: Belgien (Deutschsprachige Gemeinschaft, Flandern, Wallonien), Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Island, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Österreich, Polen, Portugal, Schweden (seit September 2022), die Schweiz, Tschechien und Zypern.
Während Komponente A des IAB-Arbeitsmarktbarometers und des European Labor Market Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert der beiden Barometer. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung).
Zum Download stehen bereit:
- eine Zeitreihe des IAB-Arbeitsmarktbarometers einschließlich seiner Einzelkomponenten Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ unter www.iab.de/presse/abzeitreihe.
- eine Grafik mit den aktuellen Werten des IAB-Arbeitsmarktbarometers und seiner Komponenten sowie eine Zeitreihengrafik unter www.iab.de/presse/abgrafik.
Eine Zeitreihe des European Labour Market Barometer einschließlich seiner Einzelkomponenten für alle 17 beteiligten Arbeitsverwaltungen ist unter www.iab.de/Presse/elmb-components abrufbar.
Mehr zum Europäischen Arbeitsmarktbarometer findet sich unter http://doku.iab.de/kurzber/2020/kb2120.pdf.
IAB-Prognose 2022/2023: Der Arbeitsmarkt gerät unter Druck, dürfte sich aber weitgehend stabil zeigen
Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die dadurch ausgelöste Energiekrise bremsen den erwarteten Konjunkturaufschwung für dieses Jahr. Insgesamt erwarten die Forschenden für 2022 ein Jahreswachstum des realen Bruttoinlandsprodukts von 1,5 Prozent, für 2023 einen Rückgang von -0,4 Prozent. Das geht aus der am Freitag veröffentlichten IAB-Prognose für die Jahre 2022 und 2023 hervor.
„Einen Wirtschaftseinbruch gab es bisher nicht, angesichts der sich verschärfenden Energiekrise droht aber eine Rezession. Der Arbeitsmarkt wird durch die wirtschaftlichen Rückschläge beeinträchtigt, wir erwarten jedoch in Anbetracht des hohen Arbeitskräftebedarfs keinen Einbruch“, berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Die Zahl der Erwerbstätigen wird laut der IAB-Prognose im Jahresdurchschnitt 2022 um 560.000 Personen höher liegen als im Vorjahr. Im nächsten Jahr kommt es zu einem weiteren Anstieg um 220.000 Erwerbstätige. Die Zahl der Arbeitslosen wird 2022 um 200.000 Personen sinken und im Jahr 2023 um 60.000 Personen steigen, auch aufgrund der Registrierung ukrainischer Geflüchteter in der Grundsicherung.
Bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten rechnet das IAB mit einem Zuwachs von 610.000 auf 34,51 Millionen Personen. Für 2023 erwarten die Forschenden ein Plus von 300.000 auf 34,81 Millionen Personen. Den höchsten Beschäftigungszuwachs mit 210.000 zusätzlichen Stellen im Jahr 2022 und 150.000 im Jahr 2023 wird es der IAB-Prognose zufolge im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit geben. „Dies liegt hauptsächlich am Ausbau der Kindertagesbetreuung und an der Alterung der Gesellschaft und wird durch den Betreuungsbedarf für Geflüchtete aus der Ukraine verstärkt“, erklärt Weber. Der Bereich Information und Kommunikation schafft im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung 70.000 zusätzliche Stellen im Jahr 2022 und 50.000 im Jahr 2023. Für das Produzierende Gewerbe erwartet das IAB weitestgehend Stagnation.
Das Erwerbspersonenpotenzial dürfte 2022 um rund 420.000 Personen kräftig wachsen. Auch für das Jahr 2023 ist mit einem weiteren Wachstum von 180.000 Personen zu rechnen. „Das liegt an der Fluchtmigration aus der Ukraine und der Erholung von der Corona-Krise. Die demographische Entwicklung zieht das Erwerbspersonenpotenzial darüber hinaus aber weiterhin stark nach unten“, so Weber.
Die IAB-Prognose ist abrufbar unter: https://doku.iab.de/kurzber/2022/kb2022-15.pdf. Ein begleitendes Interview zur Prognose gibt es hier: https://www.iab-forum.de/iab-prognose-2022-23-grosse-unsicherheiten-fuer-weitere-wirtschaftliche-entwicklung-aber-voraussichtlich-robuster-arbeitsmarkt.
Arbeitskräftemangel und Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt – was hilft?
Fachkräftemangel – und in vielen Bereichen auch genereller Arbeitskräftemangel – prägt zunehmend die OECD-Arbeitsmärkte. Doch das verschafft nicht allen Erwerbstätigen eine gute Beschäftigung. Die Pandemie könnte sich gerade für Jüngere, Frauen und Eingewanderte nachteilig ausgewirkt haben und die Ungleichheit am Arbeitsmarkt verstärken. Was sind die Ursachen und welche Lösungen gibt es? Der jüngst erschienene OECD-Beschäftigungsausblick verweist auf die Marktmacht einiger Arbeitgeber, wachsende Unterschiede im Hinblick auf Produktivität und Lohnniveaus von Unternehmen und ein Auseinanderfallen zwischen individuellen Kompetenzen und Arbeitsmarkterfordernissen. Er zeigt aber auch auf, dass gut konzipierte Arbeitszeitverkürzungen bei vollem Lohnausgleich dem Wohlergehen und der Beschäftigung dienen können. Die Runde diskutiert, welche politischen Maßnahmen dazu beitragen, gute Arbeit für alle zu schaffen.