Deutschland gehört unter den OECD-Staaten zu denjenigen Ländern, die vom demografischen Wandel besonders stark betroffen sind. Ohne Wanderungen und bei konstanter Erwerbsbeteiligung würde das Erwerbspersonenpotenzial nach Modellrechnungen des IAB bis zum Jahr 2060 um 16 Millionen Personen oder um 35 Prozent sinken.
Gleichzeitig ist der Bedarf an zusätzlichen Arbeits- und Fachkräften hierzulande hoch. Das gilt unter anderem für den Gesundheits- und Pflegesektor, zumal dieser Beschäftigungsbereich in den vergangenen Jahren besonders stark gewachsen ist. So ist das Thema „Fachkräftemangel“ in den Pflegeberufen bundesweit allgegenwärtig. Angesichts dieser Entwicklung ist es von besonderer Bedeutung, dass ausländische Beschäftigte bereits seit mehreren Jahren erheblich zur Deckung des Personalbedarfs in der Pflege beitragen.
Die Bundesregierung hat im Jahr 2020 verschiedene gesetzliche Änderungen eingeführt, um die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte generell zu erleichtern, wie etwa das beschleunigte Fachkräfteverfahren nach § 81a Aufenthaltsgesetz und das Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Mit der 2023 beschlossenen Weiterentwicklung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes sind ab November vorigen Jahres weitere rechtliche Änderungen bei der Erwerbsmigration von Personen aus Drittländern in Kraft getreten.
Welche Chancen und Hürden der Erwerbsmigration nach Deutschland gibt es? Wie werden sich die Maßnahmen der Politik auf den Umfang und Struktur dieser Migration auswirken? Wie beeinflussen rechtliche und institutionelle Regelungen und deren administrative Umsetzung den Zuzug von Fachkräften und deren Integration in den Arbeitsmarkt. Welche regionalen Unterschiede bestehen bei Demografie und Migration? Und wie gestaltet sich die Rekrutierung ausländischer Fachkräfte durch die Betriebe? Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich das IAB in seiner Forschung.
Auf dieser Sonderseite haben wir für Sie Publikationen und Projekte des IAB zum Thema „Zuwanderung von Fachkräften“ zusammengestellt.