Die Interdependenz von Produkt- und Arbeitsmärkten
Beschreibung
Schumpeter hat wirtschaftliche Auf- und Abschwungphasen durch die Kreation neuer Produkte und ihren endlichen Lebenszyklus erklärt. Bei "alten" Produkten tritt Marktsättigung auf, die die wirtschaftliche Dynamik bremst. Der Aufsatz greift den möglichen Erklärungsbeitrag der Schumpeterschen Produktmarktüberlegungen für die Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklungen in den Industrieländern auf. Zunächst wird die Voraussetzung für Vollbeschäftigung in einer dynamischen Wirtschaft diskutiert. Es wird dann der Zusammenhang zwischen Produkt- und Arbeitsmarkt entwickelt, und es wird gezeigt, daß Produktivitätssteigerungen netto sowohl Arbeitsplätze schaffen als auch vernichten können. In einem weiteren Abschnitt werden die Überlegungen auf offene Volkswirtschaften erweitert, und es werden empirische Entwicklungen in den USA, Japan und Deutschland dargestellt. Der Autor kommt zu dem Schluß, daß Produktmarktentwicklungen nicht nur die sektoralen Beschäftigungsentwicklungen gut erklären können, sondern sie erklären auch die allseits beklagte Verschärfung des Wettbewerbs. Die "Produktmarktperspektive" wird als Alternative oder zumindest als Ergänzung traditioneller Erklärungen von Arbeitslosigkeit wie externe Schocks, Arbeitsmarkttrigiditäten, etc. gesehen. (IAB 2)
Zitationshinweis
Schettkat, Ronald (1997): Die Interdependenz von Produkt- und Arbeitsmärkten. Die Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung der Industrieländer aus der Produktmarktperspektive. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 30, H. 4, S. 721-731.