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Publikation

Zwischen Risiko und Chance - Der Umbruch weiblicher Normalbiographie in der ehemaligen DDR

Beschreibung

"Frauenbiographien in der DDR-Vergangenheit zeichneten sich durch lebenslanges Berufstätigsein aus. Die Realisierung dieses normativ vorgegebenen Lebensentwurfs, der im wesentlichen alternativlos blieb, korrespondierte mit institutionellen Stützsystemen innerhalb staatlicher und betrieblicher Strukturen, die auf die Lösung oder Reduzierung familialer Reproduktionsprobleme ausgerichtet waren. Wenngleich dadurch die signifikanten geschlechtsspezifischen Benachteiligungen von Frauen bei der Allokation, der Bezahlung und den Aufstiegschancen im Beschäftigungssystem nicht nennenswert verringert worden sind, ermöglichten diese institutionellen Stützsysteme auch alleinerziehenden ledigen Müttern die Erfüllung ihres Kinderwunsches und eine - wenn auch bescheidene - Existenz ohne Kindesvater.<br> Die traditionellen Regelungen unter Einschluß der Ausbildungs- und Beschäftigungsgarantie verlieren im Zuge der massiven sozialökonomischen und politischen Umstruktrurierung bei der Einführung von Marktwirtschaft ihre Gültigkeit. Die vielfältigen, nun entstehenden Übergangsrisiken vom Bildungs- ins Beschäftigungssystem werden zu beträchtlichen Veränderungen in den Verlaufsmustern des Berufsstarts führen und darüber hinaus mit einem erheblichen Individualisierungsschub und mit der Ausdifferenzierung von Frauenbiographien einhergehen." (Autorenreferat)

Zitationshinweis

Meier, Uta; Manfred Otto (sonst. bet. Pers.) (1992): Zwischen Risiko und Chance - Der Umbruch weiblicher Normalbiographie in der ehemaligen DDR. In: M. Kaiser & H. Görlitz (Hrsg.) (1992): Bildung und Beruf im Umbruch. Zur Diskussion der Übergänge in die berufliche Bildung und Beschäftigung im geeinten Deutschland (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 153.2), S. 190-202.