1991: Noch starker Personalabbau in Treuhandunternehmen
Beschreibung
Ein gutes Drittel der Beschäftigten in Ostdeutschland arbeitet in Treuhandunternehmen. Eine im April/Mai 1991 durchgeführte Befragung aller 8.500 Treuhandbetriebe zu deren Beschäftigungsperpektiven, die 5269 auswertbare Unternehmens-Datensätze erbrachte, zeigt, daß die Treuhandfirmen im 2. Halbjahr 1991 einen weiteren Beschäftigungsabbau um 550 000 Arbeitnehmer erwarten. Dies bedeutet, daß sich die Beschäftigung von fast 3 Mio. am Jahresanfang bis zum Jahresende nahezu halbieren wird. Frauen sind davon stärker betroffen. Nach einem weiteren Rückgang 1992 dürfte sich die Beschäftigung bei 1,3 Mio. Arbeitnehmern stabilisieren. Für 54 Prozent des abgebauten Personals gab es im 1. Halbjahr 1991 Alternativen zur Arbeitslosigkeit: Neue Arbeitsplätze, ABM, Qualifizierung oder vorgezogenen Ruhestand. Die übrigen 46 Prozent sind betriebsbedingt gekündigt worden und somit besonders von Arbeitslosigkeit bedroht. (IAB2)
Zitationshinweis
Kühl, Jürgen (1992): 1991: Noch starker Personalabbau in Treuhandunternehmen. Bis Jahresende Beschäftigung nahezu halbiert. Arbeitsmarktpolitische Hilfen verhindern Arbeitslosigkeit in gleicher Höhe (IAB-Kurzbericht 11.7.1991). In: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg (Hrsg.) (1992): Kurzberichte 1991 (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, 42.13), S. 161-166.