Finanzielle und psychosoziale Folgen der Arbeitslosigkeit
Beschreibung
"Als Folge von Dauerarbeitslosigkeit und einer Vielzahl von kleinen Gesetzesänderungen hat sich die finanzielle Absicherung der Arbeitslosigkeit nach dem AFG über die Jahre wesentlich verschlechtert. Dieser Entwicklung wurde seit 1985 durch Verlängerung der Anspruchsdauer für den Bezug von Arbeitslosengeld bei älteren Arbeitslosen entgegengewirkt. <br> Für den einzelnen können die finanziellen und psychosozialen Folgen der Arbeitslosigkeit sehr unterschiedlich sein, zum Teil lassen sich auch entlastende Aspekte erkennen (Nutzung der freien Zeit für zusätzliche Aktivitäten und Familie). Dies darf jedoch nicht über die vielfältigen Probleme hinwegtäuschen, die beim überwiegenden Teil der Arbeitslosen auftauchen. Hinweise auf die individuelle Folgen langfristiger Arbeitslosigkeit ergeben sich vor allem aus der Verlaufsuntersuchung des IAB bei Arbeitslosen. Erwachsene deutsche Arbeitslose im Alter von 25 oder mehr Jahren wurden - zusätzlich zu einer Erstbefragung wenige Wochen nach Beginn der Arbeitslosigkeit - nach 18 Monaten im Jahre 1983 erneut befragt, wobei es auch um individuelle Belastungen und Problemlagen während der Arbeitslosigkeit ging. Bei Arbeitslosen unter 25 Jahren wurde eine separate schriftliche Befragung durchgeführt, über deren Ergebnisse getrennt im Frühjahr 1987 in den "Materialien" berichtet wird. <br> Zur Zeit der mündlichen Zweitbefragung waren 40 Prozent der insgesamt 1.610 befragten erwachsenen Arbeitslosen noch oder erneut arbeitslos (= "Langfristarbeitslose" im weiteren Sinn), 42 Prozent in Arbeit, 5 Prozent in Rente, 8 Prozent im Haushalt und 5 Prozent "sonstiges"." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Brinkmann, Christian (1986): Finanzielle und psychosoziale Folgen der Arbeitslosigkeit. In: Materialien aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung H. 8, S. 1-8.