Arbeit in Osteuropa
Beschreibung
"Ob auf dem Gebiet des Arbeitsrechts, der Arbeitsorganisation oder der Entlohnung - die Staaten Osteuropas weisen große Unterschiede auf. Diese spiegeln sowohl unterschiedliche historische und kulturelle Tradition wider als auch ungleiche Entwicklungsniveaus der jeweiligen Volkswirtschaft. <br> Dieser Sachverhalt schlägt sich vor allem im Arbeitsrecht der untersuchten Länder nieder: Während die Wochenarbeitszeit in der UdSSR im Durchschnitt 40,6 Studen beträgt, liegt sie in Rumänien häufig noch bei 48 Stunden. Gleiches gilt für die durchschnittliche Dauer des Urlaubs: hier liegt die DDR mit 18 Werktagen an der Spitze, während Ungarn mit 12 Tagen das Schlußlicht bildet. Im Hinblick auf Mutterschaftsurlaub bewirkte die angesichts von Geburtenrückgang und entsprechenden Arbeitskräfteproblemen in diesen Ländern betriebene Bevölkerungspolitik eine Verlängerung: er reicht von 16 bis zu 20 Wochen. <br> Gemeinsam ist den Staaten Osteuropas, daß sie vor großen Problemen im Hinblick auf Arbeitsorganisation, Disziplin und Partizpation der Arbeitskräfte stehen, wobei all dies verknüpft ist mit einer unbedingt erforderlichen Steigerung der Arbeitsproduktivität. Diese Fragen waren für alle Fünfjahrespläne der jüngsten Zeit bedeutsam. <br> Auch auf dem Gebiet der Arbeitsentlohnung ergibt sich ein buntes Bild. Zwei Elemente jedoch gelten gemeinsam für die Lohnpolitik der untersuchten Länder Osteuropas: die Reform der Gestaltung des Lohnfonds und eine gestaffelte Lohnpolitik. Die unterschiedlichen Strategien gelten erst seit zu kurzer Zeit, als daß ihre Auswirkungen schon verläßlich eingeschätzt werden könnten." (Autorenreferat)
Zitationshinweis
Globokar, Tatjana & Michele Kahn (1986): Arbeit in Osteuropa. Kontrastreiche Wirklichkeit. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 19, H. 2, S. 328-338.