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Publikation

Zur voraussichtlichen Entwicklung des Arbeitsmarktes in der Bundesrepublik Deutschland im 2.Halbjahr 1971 und im Jahre 1972

Beschreibung

"Da in der gegenwaertigen Konjunkturphase die wirtschaftspolitischen Aktivitaeten und damit die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wenig ueberschaubar sind, werden in der vierten kurzfristigen Arbeitsmarktprognose des IAB zwei Varianten berechnet. Variante A geht davon aus, dass bis zur Jahresmitte 1972 noch keine geldund fiskalpolitischen Anregungsmassnahmen zum Zuge kommen, danach aber positive Erwartungen in die Konjunkturpolitik die Oberhand gewinnen. Unter diesen Annahmen nimmt das reale Bruttosozialprodukt nur um 0,5 % im Jahresdurchschnitt zu, sinkt die Zahl der Erwerbstaetigen um 450 000 Personen auf 26,7 Mill., waehrend die registrierte Arbeitslosigkeit um 85 000 Personen auf 270 000 ansteigt. Variante B hat daher zur Voraussetzung, daß einer weiteren Abwaertsbewegung der Produktion und des Beschaeftigungsgrades umfassend und unverzueglich mit den vorhandenen konjunkturanregenden Mitteln begegnet wird. Waehrend im ersten Halbjahr 1972 das reale Sozialprodukt stagniert und damit bei ruecklaeufigem Beschaeftigungsgrad zunehmend Arbeitslosigkeit auftritt, duerfte im 2. Halbjahr ein Produktionswachstum von real etwa 4 % auch eine spuerbare Erholung auf dem Arbeitsmarkt bringen. Bei einem Anstieg des realen Bruttosozialprodukts um 2 % gegenueber dem Vorjahr weist die Arbeitsmarktbilanz 1972 unter der Annahme der Variante B folgende Jahresdurchschnittswerte auf: Das inlaendische Arbeitskraeftepotential verringert sich um 130 000 Personen. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen liegt um rund 2 % unter dem Vorjahr. Dabei sinkt die Zahl der Erwerbstaetigen um 240 000 (knapp - 1 %) auf 26,9 Mill. und die individuelle Arbeitszeit geht um 1,2 % zurueck. Die registrierte Arbeitslosigkeit wird auf 215 000, die Stille Reserve auf rd. 100 000 Personen veranschlagt. Die Auslaenderbeschaeftigung duerfte mit gut 2 Mill. Personen nur wenig unter dem Wert von 1971 liegen. Die Prognose ist regional tiefer als die vorangegangene nach Bundeslaendern und Landesarbeitsamtsbezirken gegliedert. Die regionalen Erwerbstaetigenzahlen werden ueberdies nach fuenf Wirtschaftsbereichen und der Stellung im Beruf prognostiziert. Eine detaillierte Arbeitsvolumenrechnung bringt die wichtigsten methodischen Fortschritte.

Zitationshinweis

Ernst, Angelika, Walter Hoffmann, Juergen Kuehl, Lutz Reyher & Rudolf Riefers (1971): Zur voraussichtlichen Entwicklung des Arbeitsmarktes in der Bundesrepublik Deutschland im 2.Halbjahr 1971 und im Jahre 1972. In: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 4, H. 4, S. 396-437.

Bezugsmöglichkeiten

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