Jenseits der traditionellen Paarbeziehung?
Beschreibung
"In diesem Beitrag soll das Feld der modernen Paarbeziehungen als ein 'Testfall' für die behauptete Ubiquität von Individualisierungstendenzen dienen. Ein mögliches Kriterium hierfür ist, ob und in welchem Umfang sich die individuellen Bewusstseine, die Selbst- und Weltdeutungen über die (alten?) Schicht- und Klassengrenzen hinweg enttraditionalisieren - und Individualisierung von den Individuen folglich in Anlehnung an die auf Marx bzw. Hegel zurückgehende Unterscheidung zwischen (Klasse) 'an sich' und 'für sich' (Marx 1983) auch als ein 'Individualisiertsein für sich' begriffen wird. In diesem Falle wäre zu erwarten, dass sich die Beziehungsvorstellungen von Männern und Frauen weniger an den präskriptiven traditionellen (Rollen-) Vorgaben orientieren, sondern eher an Werten persönlicher Autonomie und materieller Unabhängigkeit. Dieser Frage möchten wir nachgehen und zunächst die Typik moderner Beziehungskonzepte rekonstruieren, um dann in einem zweiten Schritt anhand von Befragungsdaten zu untersuchen, ob und inwieweit sich eine schichtenübergreifende Individualisierung von Beziehungskonzepten feststellen lässt." (Textauszug, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Hirseland, Andreas & Kathrin Leuze (2010): Jenseits der traditionellen Paarbeziehung? Sozialstrukturelle Bedingungen moderner Beziehungskonzepte. In: P. A. Berger & R. Hitzler (Hrsg.) (2010): Individualisierungen : ein Vierteljahrhundert "jenseits von Stand und Klasse"?, S. 191-209.