Möglichkeiten und Grenzen der getrennten Aufgabenwahrnehmung zur Umsetzung der Grundsicherung für Arbeitsuchende
Beschreibung
Der Beitrag erläutert die Ergebnisse zur Funktionsweise der getrennten Aufgabenwahrnehmung, die zwischen 2005 und 2008 im Rahmen der Evaluation nach Paragraph 6c SGB II, die den Vergleich der Leistungsfähigkeit von ARGEn und Optionskommunen zum Gegenstand hatte, gewonnen wurden. Erläutert werden die Entstehung der getrennten Aufgabenwahrnehmung (gAw); die Organisation des Leistungsprozesses innerhalb des SGB II, die Steuerung der getrennten Wahrnehmung und die Organisation des Leistungsprozesses an den Schnittstellen zu anderen Leistungsgesetzen in Trägerschaft der BA und der Kommunen. Bei der getrennten Aufgabenwahrnehmung handelt es sich um ein gesetzlich nicht vorgesehenes Umsetzungsmodell, das einem ursprünglich zentralen Reformziel, nämlich Leistungen 'aus einer Hand' zu erbringen, strukturell widerspricht. Die Autorin kommt zu dem Schluss, dass es von den lokal handelnden Entscheidungsträgern abhängt, inwieweit beide Leistungsträger im Rahmen des SGB II und darüber hinaus zusammenarbeiten. Generell besteht ein Widerspruch zwischen der sozialstaatlich orientierten Logik des SGB II und der betriebswirtschaftlichen Logik des SGB III. Die Autorin sieht angesichts der Fokussierung der BA auf fiskalische Effizienz die Gefahr, 'dass die betriebswirtschaftliche Logik überwiegt und potentiell schwer zu vermittelnde Arbeitssuchende benachteiligt werden bzw. langfristige und ganzheitliche Integrationsstrategien unterentwickelt bleiben.' (IAB)
Zitationshinweis
Kaps, Petra (2009): Möglichkeiten und Grenzen der getrennten Aufgabenwahrnehmung zur Umsetzung der Grundsicherung für Arbeitsuchende. In: J. Lange (Hrsg.) (2009): SGB II : die Lehren aus der Evaluationsforschung nach § 6c (Loccumer Protokolle, 2009,09), S. 207-223.