Bildung und Weiterbildung in der Tätigkeitsgesellschaft
Beschreibung
"Aus den tektonischen Verschiebungen, die sich in der Arbeitswelt in Deutschland vollziehen, ergeben sich auch massive neue Anforderungen an die Gestaltung des eigenen Lebens. Welche Kompetenzen mit der fortschreitenden Digitalisierung und Defossilisierung notwendig werden, ist nicht im Detail abzusehen. Klar scheint jedoch, dass flexiblere Arbeitsbeziehungen, veränderte und neue Berufsbilder und vielfältige Lebensentwürfe – neben digitalen Kompetenzen – ein hohes Maß an kommunikativen und emotionalen Fähigkeiten, Eigeninitiative, Arbeitsgestaltungs- und Wandlungskompetenz und ein Bewusstsein für die eigene geistige wie körperliche Gesundheit sowie Gesundheitskompetenz voraussetzen. Die vorliegende Stellungnahme kann nicht alle wunden Punkte unseres Bildungssystems und auch nicht alle Bildungsetappen aufgreifen. Dies ist insofern auch nicht nötig, da für viele Bereiche bereits Empfehlungen vorliegen, so bezogen auf die unbefriedigende Ausbildung für MINT-Berufe, die wenig erfolgreichen Bemühungen, Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben, und die großen Defizite in der vorschulischen Bildung. Wir beschränken uns daher auf einen kleinen Ausschnitt der Bildungskette und zeigen am Beispiel der Kompetenzen von Viertklässlerinnen und Viertklässlern das Ausmaß von Bildungsarmut und sozialer Selektivität. Unmittelbar deutlich wird, wie dringend eine sofortige Bildungsoffensive ist. Sodann konzentrieren wir uns auf zwei zentrale Felder, die noch immer zu wenig beachtet werden: die digitale schulische Bildung und die Weiterbildung." (Textauszug, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Allmendinger, Jutta, Detlev Ganten, Gesche Joost, Thomas Kruppe & Susanne Voelter-Mahlknecht (2024): Bildung und Weiterbildung in der Tätigkeitsgesellschaft. In: Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina, Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Hg.) (2024): Die Zukunft der Arbeit, S. 56-74.