GDP-Employment decoupling and the slow-down of productivity growth in Germany
Beschreibung
"Dieses Papier untersucht die zeitvariable Beziehung zwischen dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und dem Wachstum der Beschäftigung in Deutschland, insbesondere deren Entkopplung über die zurückliegenden Jahre. Wir schätzen ein korreliertes Unobserved-Components-Modell, das sowohl persistente als auch transitorische Zeitvariation der Beziehung zwischen BIP- und Beschäftigungswachstum erlaubt sowie eine über den BIP-Einfluss hinausreichende autonome Beschäftigungskomponente enthält. Letzteres erlaubt eine präzisere Klassifikation von Konjunkturphasen für den Arbeitsmarkt, etwa ob es sich um eine beschäftigungsarme Erholung handelt. Als Ergebnis finden wir, dass sich das Produktivitätswachstum seit der Großen Rezession abgeschwächt hat, weil die Beziehung zwischen Beschäftigung und BIP schwächer, die Beziehung mit anderen Variablen als dem BIP aber enger geworden ist. Diese partielle Entkopplung ist permanent. Die Entwicklung des zeitvariablen Parameters geht Hand in Hand mit dem sektoralen Wandel hin zum - relativ konjunkturunabhängigen - Dienstleistungsbereich. Zudem wäre das Beschäftigungswachstum nicht so kräftig gewesen, wenn der Arbeitsmarkt weniger angespannt gewesen wäre und wenn die hohe Einwanderung, Lohnmoderation und Verkürzungen der Arbeitszeit nicht gewesen wären." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Klinger, Sabine & Enzo Weber (2019): GDP-Employment decoupling and the slow-down of productivity growth in Germany. (IAB-Discussion Paper 12/2019), Nürnberg, 35 S.