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Publikation

Rettet Kurzarbeit in Rezessionen Arbeitsplätze?

Beschreibung

"Kurzarbeit ermöglicht es Firmen, die von einem vorübergehenden Nachfrageausfall betroffen sind, die Arbeitszeit ihrer Beschäftigten temporär zu reduzieren. Gleichzeitig kompensiert der Staat einen Teil des Lohnausfalls. Kurzarbeit ist somit ein zielgerichtetes arbeitsmarktpolitisches Instrument zur Flexibilisierung des Arbeitsinputs, das Kündigungen vermeidet und die Beschäftigung stabilisiert. Während der Wirtschafts- und Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 hat eine Vielzahl der OECD Länder Kurzarbeit genutzt. Dabei war der Anteil der KurzarbeiterInnen an der Beschäftigung in Deutschland etwa fünfmal so hoch wie in Österreich. In diesem Beitrag stellen wir die Ergebnisse unseres aktuellen Forschungsprojektes zum Thema Kurzarbeit vor. Darin trennen wir diskretionäre Kurzarbeitspolitik von der regelgebundenen Komponente und fokussieren uns auf mögliche zeitvariierende Effekte. Unsere Ergebnisse für Deutschland zeigen, dass die Effekte von diskretionären ad-hoc Politikmaßnahmen stark zeitabhängig sind: In tiefen Rezession wirkt diese Politik deutlich beschäftigungsstabilisierend. Im Gegensatz dazu sind die Effekte in normalen Zeiten oder in Wirtschaftsaufschwüngen wesentlich geringer und können sogar negativ werden. Demnach ist diskretionäre Kurzarbeitspolitik umso effektiver, desto tiefer eine Rezession ist. Eine Analyse der Wirkungskanäle zeigt, dass die Beschäftigungseffekte durch eine signifikante Reduktion von Kündigungen zustande kommen." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Gehrke, Britta & Brigitte Hochmuth (2017): Rettet Kurzarbeit in Rezessionen Arbeitsplätze? In: Wirtschaft und Gesellschaft, Jg. 43, H. 1, S. 99-122.

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