The association between graduates' field of study and occupational attainment in West Germany, 1980 - 2008
Beschreibung
"Angesichts der Bildungsexpansion und der steigenden Zahl an Hochschulabsolventen erweist es sich für Arbeitgeber zunehmend als schwierig, einen Hochschulabschluss noch als zuverlässiges Signal für die Produktivität der Bewerber zu deuten. Eine These lautet daher, dass Arbeitgeber bei der Einstellung von Arbeitsmarktanfängern nunmehr verstärkt auf qualitative Unterschiede achten, etwa das Studienfach der Hochschulabsolventen. Demnach könnten Absolventen der Geistes- und Sozialwissenschaften künftig sowohl angebots- als auch nachfrageseitig gegenüber Absolventen aus den Natur- und Ingenieurswissenschaften und der Mathematik mit Blick auf deren Arbeitsmarktchancen zunehmend benachteiligt sein. Dieser Artikel überprüft dieses Argument, indem er die Veränderung des Zusammenhangs zwischen dem Studienfach der Absolventen und deren Arbeitslosigkeitsrisiko sowie deren Zugang zur Dienstklasse (service class) in Westdeutschland für den Zeitraum von 1980 und 2008 untersucht. Veränderungen in den fachspezifischen Bildungsrenditen könnten demnach trotz des Ausbaus der Hochschulbildung zu steigender (sozialer) Ungleichheit zwischen Hochschulabsolventen führen. Die Ergebnisse, die auf Basis der Mikrozensusdaten erhoben wurden, zeigen, dass sich im Laufe der Zeit die Unterschiede zwischen den Studienfächern und den beiden Indikatoren für deren Arbeitsmarktperformanz nicht signifikant geändert haben. Insgesamt zeigt sich, dass Hochschulbildung in Westdeutschland angesichts der bislang begrenzten Bildungsexpansion und des stark segmentierten Arbeitsmarktes weiterhin eine gute Investition darstellt - unabhängig vom gewählten Studienfach." (Autorenreferat, © Springer-Verlag)
Zitationshinweis
Klein, Markus (2016): The association between graduates' field of study and occupational attainment in West Germany, 1980 - 2008. In: Journal for labour market research, Jg. 49, H. 1, S. 43-58. DOI:10.1007/s12651-016-0201-5