Wer konsultiert den Allgemeinarzt in Deutschland? Eine Analyse zum Einfluss von Versicherung und anderen sozialen Merkmalen auf die Inanspruchnahme allgemeinmedizinischer Leistungen im Alter
Beschreibung
"Die Studie leistet durch die Analyse von Allgemeinarztkonsultationen einen Beitrag zur Klärung tatsächlich bestehender Versorgungsunterschiede nach Versicherung und anderen sozialen Merkmalen. Basierend auf der ersten Welle von SHARE aus dem Jahr 2004 wird die Anzahl der Allgemeinarztbesuche mit einer Negativ Binomial-Logit-Hürden Regression geschätzt. Es zeigt sich, dass Privatversicherte eine um zwei Drittel geringere Chance auf mindestens einen Allgemeinarztkontakt haben. Zudem ist ihre erwartete Konsultationsanzahl im Fall der Nutzung geringer. Die bipolare Struktur der versicherungsspezifischen Nutzung nimmt in der Rente zu. Es ergeben sich keine Hinweise einer angebotsinduzierten Nachfrage in der PKV. Bildung hat deutlich negative Effekte und die relativ geringe Konsultationsrate von erwerbstätigen Selbstständigen verweist auf ihre spezifische berufliche Situation. Zudem wird die These eines lebenszyklischen Effekts der Rente entwickelt. Die Ergebnisse sollten zu Längsschnitt-Forschung und ergänzenden Analysen der fachärztlichen Versorgung anregen." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Gruber, Stefan & Markus Kiesel (2009): Wer konsultiert den Allgemeinarzt in Deutschland? Eine Analyse zum Einfluss von Versicherung und anderen sozialen Merkmalen auf die Inanspruchnahme allgemeinmedizinischer Leistungen im Alter. In: H. Engelhardt (Hrsg.) (2009): Altern in Europa : empirische Analysen mit dem Survey of Health, Ageing and Retirement in Europe (Bamberger Beiträge zur Soziologie, 01), S. 94-143.