Labour market flexibility and inequality: the changing risk patterns of temporary employment in West Germany
Beschreibung
"Obwohl viele Studien zur befristeten Beschäftigung zeigen können, dass bestimmte Arbeitsmarktgruppen eine erhöhte Wahrscheinlichkeit aufweisen, in befristeten Arbeitsverhältnissen beschäftigt zu sein, existieren bisher nur sehr wenige Forschungsergebnisse hinsichtlich der Frage, ob und inwieweit sich diese Allokationsmuster über die Zeit verändert haben. Angesichts tiefgreifender struktureller und institutioneller Veränderungen, die sich seit Anfang der 1990er Jahre auf den westdeutschen Arbeitsmarkt auswirken, liegt jedoch die Vermutung nahe, dass die Allokationsmuster befristeter Beschäftigung ebenfalls einem Wandel unterlagen. Auf der theoretischen Ebene existieren allerdings unterschiedliche Einschätzungen bezüglich der Art eines solchen Wandels. Während einige Beobachter erwarten, dass sich Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt entlang bereits bestehender sozialer Spaltungslinien verstärken, betonen andere, dass Risiken immer weniger sozial, sondern vielmehr individuell strukturiert seien. Um diese Frage empirisch zu überprüfen, nutzen wir Daten des Mikrozensus für die Jahre 1989 bis 2005. Die Analysen zeigen dabei erstens, dass der Anteil befristeter Beschäftigungsverhältnisse über diesen Zeitraum insgesamt nur leicht angestiegen ist. Zweitens wird deutlich, dass insbesondere solche Gruppen zunehmend in befristeten Arbeitsverhältnissen zu finden sind, die ohnehin eine relativ schwache Position am Arbeitsmarkt aufweisen. Drittens lassen die Ergebnisse erkennen, dass sich die Bedeutung 'klassischer' Determinanten befristeter Beschäftigungsverhältnisse entgegen der These einer Entstrukturierung sozialer Ungleichheit nicht verringert hat." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Gebel, Michael & Johannes Giesecke (2009): Labour market flexibility and inequality: the changing risk patterns of temporary employment in West Germany. In: Zeitschrift für ArbeitsmarktForschung, Jg. 42, H. 3, S. 234-251. DOI:10.1007/s12651-009-0018-6