Der Beschäftigungsbeitrag kleiner und mittlerer Unternehmen nach der EU-Definition
Beschreibung
Man hört häufig Statements, die betonen, welchen wichtigen Beitrag kleine und mittlere Unternehmen (SME) für die Schaffung neuer Arbeitsplätze leisten. Unter Beachtung der aktuellen Definition von SMEs durch die Europäische Kommission, unternimmt der Beitrag einen ersten Versuch, den Beitrag zu schätzen, den SMEs zum Wandel der Nettobeschäftigung leisten. Grundlage bilden die Daten des IAB-Betriebspanels der Jahre 1998 bis 2005 für den Gesamtbereich der privaten Wirtschaft. Auf der Basis ausreichender Daten können unabhängige Unternehmen mit einem Firmensitz und weniger als 250 Beschäftigten am ehesten der Gruppe der SMEs zugeordnet werden. Vergleiche mit der Unternehmensdatenbasis Amadeus beweisen die Validität der Daten des IAB-Betriebspanels für die Berechnung des Anteils von SMEs an der Beschäftigung, so lange der Unabhängigkeitsstatus der Betriebe kontrolliert wird. Der Anteil an der Beschäftigung liegt bei etwa fünfzig Prozent. In der Tat erhöht sich der Beschäftigungsanteil angeschlossener SMEs im Zeitverlauf. Darüberhinaus ergeben sich für unabhängige kleine Unternehmen keine höheren Raten für die Veränderung bei der Nettobeschäftigung als für angeschlossene, mittelgroße oder große Unternehmen. Die Ergebnisse bestätigen aufs Neue den Eindruck, dass die empirische Basis für die angenommene Überlegenheit der SMEs sehr schwach ist. Zukünftige Forschung sollte der Rolle der Eigentümerschaft und der Beteilung an Unternehmen sowohl auf der Betriebsebene als auch für die Wirtschaft insgesamt in allen Einzelheiten mehr Aufmerksamkeit widmen. (IAB)
Zitationshinweis
Engel, Dirk & Michaela Trax (2008): Der Beschäftigungsbeitrag kleiner und mittlerer Unternehmen nach der EU-Definition. Erste Ergebnisse auf Basis des IAB-Betriebspanels für Deutschland. In: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Jg. 228, H. 1, S. 64-83.