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Publikation

Bedingungen und soziale Folgen von Betriebsstillegungen

Beschreibung

In Betriebsstilllegungen manifestiert sich das Konfliktpotenzial, das sich aus dem Widerspruch zwischen dem Zwang zum Arbeitsplatz- und Betriebswechsel und dem Interesse an Arbeitsplatzsicherheit ergibt. An Betriebsstilllegungen lässt sich sowohl die Entwicklung der Anforderungen an Mobilität der Arbeitskraft als auch die wachsende Intensität in der Austragung industrieller Konflikte festmachen. Der Forschungsbericht beschränkt sich bei der Untersuchung des Arbeitsplatzverlustes und seiner sozialen Folgen auf den Arbeitsplatzwechsel, der durch eine Betriebsstilllegung erzwungen wird. Im Rahmen der Projektarbeit wurden Materialien zu Stilllegungskonflikten und ihren sozialen Folgen in den Branchen Chemie, Bergbau sowie Eisen und Stahl erhoben. Die Bestandsaufnahme des ersten Bandes umfasst Literatur und Daten zu den ökonomischen Ursachen von Stilllegungen, dem Konfliktverlauf und dem Wandel zentraler Aspekte der Arbeits- und Lebensbedingungen. In einem zweiten Band wird anhand einer konkreten Fallstudie das Handeln aller beteiligten Gruppen in einem Stilllegungskonflikt beschrieben und analysiert. Es zeigt sich, dass die einzige Gruppe, die eine ihren Handlungsbedingungen und Interessen entsprechende Strategie entwickelt hatte, die Unternehmensleitung war. Die organisatorische Schwäche der Konzernbelegschaft, das mangelnde Bewusstsein der Betriebsbelegschaft und der niedrige Entfaltungsgrad der betrieblichen Kader ermöglichten es der Unternehmensleitung, ihre Ziele weitgehend zu realisieren. (IAB)

Zitationshinweis

Bosch, Gerhard, Axel Deeke, Rainer Lichte & Angelika Müller (1974): Bedingungen und soziale Folgen von Betriebsstillegungen. Zwischenbericht, Band 1 und 2. Dortmund, 422 S., Anhang.