Zum Aussagewert der IAB-Berichte über gesamtwirtschaftliche Vakanzbestände
Beschreibung
"Die vom IAB jährlich publizierten Zahlen über gesamtwirtschaftliche Vakanzbestände könnten potenziell einen arbeitsmarktdiagnostisch wertvollen Aufschluss über das Ausmaß von Mismatch-Arbeitslosigkeit geben. In dem Beitrag wird dargelegt, dass die IAB-Zahlen dazu jedoch nicht das bieten, was sie auf den ersten Blick versprechen. Theoretische Überlegungen und empirische Indizien sprechen nämlich dafür, dass es sich bei den vom IAB ermittelten Vakanzbeständen um eine Mischgröße aus echten Vakanzen und später zu besetzenden Stellen handelt. Die vom IAB gesondert ausgewiesene Zahl der 'später zu besetzenden Stellen' erfasst hingegen vermutlich nur einen Teil der Gesamtheit der später zu besetzenden Stellen, nämlich solche, bei denen der betrieblich geplante Einstellungstermin zum Befragungszeitpunkt noch in größerer zeitlicher Ferne liegt. Außerdem wird bei den vom IAB ausgewiesenen Vakanzbeständen der Bestand von 'besetzungszeitbedingten' Vakanzen, bei denen nicht mehr nach Bewerbern gesucht wird, gänzlich ignoriert. Abschließend werden einige Modifikationen des bei den jährlichen IAB-Erhebungen verwendeten Fragenprogramms und des Berichtsschemas vorgeschlagen, mit denen sich der arbeitsmarktdiagnostische Informationsgehalt der einschlägigen IAB-Berichte verbessern ließe." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Zitationshinweis
Scherl, Hermann (2005): Zum Aussagewert der IAB-Berichte über gesamtwirtschaftliche Vakanzbestände. In: Zeitschrift für ArbeitsmarktForschung, Jg. 38, H. 1, S. 89-101.